Wiesloch

MLP zeigt sich weiterhin robust

Die Wieslocher erzielen trotz aller Krisen einen Rekordumsatz. Dagegen sinken die Ergebnisse leicht.

12.08.2022 UPDATE: 12.08.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden
Die Unternehmenszentrale von MLP in Wiesloch. Foto: dpa

Von Matthias Kros

Wiesloch. Trotz der zahlreichen Krisen und den damit verbundenen Belastungen für die Verbraucher wächst der Wieslocher Finanzdienstleister MLP zügig weiter. Im zweiten Quartal des Jahres erreichten die Umsätze sogar ein neues Rekordniveau. "Nach einem sehr guten Start ins laufende Jahr hat die MLP Gruppe in einem erkennbar eingetrübten Marktumfeld große Stabilität gezeigt", sagte Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP SE, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Erneut habe sich gezeigt, dass die von ihm vorangetriebene breitere Aufstellung das Unternehmen widerstandsfähiger gegen externe Belastungen gemacht habe.

Besonders erfreulich hätten sich aktuell die Bereiche Immobilien und Sachversicherungen entwickelt, so der Manager. Deutliche Bremseffekte hätten sich dagegen im Geschäft mit der privaten Altersvorsorge gezeigt, vor allem bei der betrieblichen Altersvorsorge. Hintergrund seien die Unsicherheiten, mit denen sich zahlreiche Unternehmen insbesondere durch die Lieferkrise beim Gas, anhaltende Störungen der Lieferketten sowie den Inflationsanstieg konfrontiert sähen, vermutet Schroeder-Wildberg. "Grundsätzlich glauben wir aber ganz fest an dieses Geschäft". MLP mit konzernweit rund 2200 Beschäftigten und fast ebenso vielen Beratern, die als freie Handelsvertreter für die Wieslocher arbeiten, bietet keine eigenen Produkte an. Das 1971 gegründete Unternehmen vermittelt vielmehr sowohl Privat- als auch Firmenkunden Geldanlagen, Immobilen oder Altersvorsorgeversicherungen von geprüften Partnern.

Trotz des deutlichen Umsatzwachstums gab es beim Ergebnis (Ebit) ein minimales Minus, dass im zweiten Quartal nur noch 9,5 Millionen Euro betrug und dass die MLP im Gesamtjahr auf einem niedrigeren Niveau erwartet als im Vorjahr. Die Wieslocher peilen bekanntlich einen Wert zwischen 75 und 85 Millionen Euro an. Erst Ende 2025 soll das EBIT auf 100 bis 110 Millionen Euro anwachsen.

Grund sei die herausfordernde Situation an den Kapitalmärkten und der damit verbundene deutliche Rückgang der erfolgsabhängigen Vergütungen, erklärte Schroeder-Wildberg. Solche erfolgsabhängige Vergütungen fallen nach seinen Ausführungen für die Wertentwicklung von Anlagekonzepten im Vermögensmanagement an und sind zu einem hohen Anteil ergebniswirksam. Angesichts des nochmals gewachsen Neugeschäft und zunehmender wiederkehrender Erlöse in anderen Beratungsfeldern habe man diese Rückgänge aber weitgehend kompensieren können, so Schroeder-Wildberg.

Und so zeigte sich der Vorstandsvorsitzende zuversichtlich, das MLP dem sich eintrübenden Umfeld weiter trotzen könne: "Dabei gilt: Was wir als Unternehmen selbst steuern können, haben wir im Griff. Insofern blicken wir grundsätzlich zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte, bleiben aber zugleich sehr wachsam".

Positiv stimme ihn, dass es "gewisse Signale für ein bevorstehendes Überschreiten des Höhepunktes bei der Inflation" gebe. Und für die Unternehmen hierzulande bleibe zu hoffen, dass es im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg nicht zu einem kompletten Stopp der Gaslieferung aus Russland komme, so der Vorstandsvorsitzende. MLP selbst sei in ihrem Geschäft allerdings nur mittelbar davon betroffen. Gleichwohl habe man sich auch in Wiesloch Gedanken gemacht, wie man künftig Energie einsparen könne, sagte Schroeder-Wildberg. Ziel sei es, die im Gas-Notfallplan der EU geforderten 15 Prozent Einsparvolumen zu erzielen. "Für den Winter haben wir schon verschiedene Szenarien durchgespielt". Als Ansatzpunkt sieht der Vorstandsvorsitzende vor allem das Kühlen beziehungsweise (ab Herbst) das Heizen der Büroflächen.

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