MLP-Hauptversammlung

Keine Autogrammkarten vom Vorstand

Bei der MLP-Hauptversammlung haben die Aktionäre mitunter skurrile Anliegen.

02.06.2022 UPDATE: 03.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden
Dax
Symbolfoto: Boris Roessler/dpa

Von Matthias Kros

Wiesloch. Durch gut 80 Fragen der Aktionäre mussten sich Vorstand und Aufsichtsrat der Wieslocher MLP bei der virtuellen Hauptversammlung am Donnerstag kämpfen. Viele davon angereichert mit diversen Unterfragen und längst nicht jede Frage hatte einen Bezug zum aktuellen Geschäftsbericht des Finanzdienstleisters. Im Management der MLP säßen doch prominente Persönlichkeiten, merkte beispielsweise ein Aktionär an. "Gibt es von Ihnen auch Autogrammkarten und Poster? Wo kann ich die bekommen?".

So etwas gebe es nicht, antwortete der Vorstandsvorsitzende Uwe Schroeder-Wildberg geduldig und las gleich noch einige weitere skurril anmutende Fragen vor: "Wie viele Väter in Führungspositionen haben bei MLP im vergangenen Jahr Elternzeit genommen?" (Antwort: niemand), "Wollen Sie Ihre Zentrale aus steuerlichen Erwägungen nach Rosenheim in Bayern verlegen?" (Antwort: nein) oder "Was kostet so eine virtuelle Hauptversammlung eigentlich?" (Antwort: 180.000 Euro).

Zu meckern hatten die Aktionäre bei dem Treffen dagegen wenig. "Wir sind auf Kurs", hatte ihnen Schroeder-Wildberg bei seiner Rede zuvor zugerufen. Stolz konnte er im achten Jahr in Folge ein Wachstum präsentieren. Das zahlt sich auch für die Anteilseigner aus, die sich über einen Dividende von 30 Cent je Aktie freuen dürfen, immerhin sieben Cent mehr als vor einem Jahr. Zudem sei die MLP-Aktie – abgesehen von dem kleinen Rücksetzer der vergangenen Wochen – ein Wachstumstitel, ist der Vorstandsvorsitzende sicher. Alle fünf Analysten, die das Unternehmen regelmäßig bewerteten, würden die Aktie aktuell zum Kauf empfehlen und hätten als Kursziel einen zweistelligen Wert ausgeben. Am Donnerstag lag der Kurs bei etwa 6,70 Euro und damit gut zwei Prozent im Plus.

Die Aktionäre zeigten sich am Donnerstag entsprechend dankbar und segneten alle Tagesordnungspunkte mit großer Mehrheit ab. Unter anderem wurde Sarah Rössler mit 92,76 Prozent als Vertreterin der Anteilseigner in den Aufsichtsrat der MLP SE gewählt. Sie ersetzt hier Tina Müller, Chefin der Parfümeriekette Douglas, die bereits im Vorfeld der Veranstaltung angekündigt hatte, ihr Aufsichtsratsmandat ein Jahr vor Ablauf niederzulegen, um sich stärker auf ihren Hauptberuf konzentrieren zu können. Rössler ist Vorständin bei dem Versicherer HUK Coburg gewesen und sagte, sie wolle ihr erlangtes Wissen nun in anderen Positionen einbringen. Besonders wertvoll könne das etwa bei regulatorischen Änderungen oder der Rechnungslegung sein, sagte sie.

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