Neckarbischofsheim

Pferde bei Scheunenbrand in Sicherheit gebracht (Update)

Ein nächtlicher Brand auf einem Aussiedlerhof beschäftigte zahlreiche Feuerwehren aus der Umgebung. Verletzt wurden keine Menschen.

20.11.2025 UPDATE: 20.11.2025 07:51 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
Foto: Buchner

Neckarbischofsheim. (jubu) Eine mehr als 500 Quadratmeter große Halle auf einem Aussiedlerhof am südwestlichen Ortsrand ist am Mittwochabend in Brand geraten. Die Flammen schlugen meterhoch in den Nachthimmel. Eine dichte Rauchsäule war bereits aus kilometerweiter Entfernung sichtbar. Erst nach drei Stunden war das Feuer unter Kontrolle.

Laut Feuerwehr hatten Anwohner das Feuer in einer unmittelbar hinter einem Wohnhaus stehenden Scheune um kurz nach 22 Uhr bemerkt und den Notruf gewählt. Drei Pferde aus einem angebauten Stall konnten noch in Sicherheit gebracht werden. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden wird im mittleren sechsstelligen Bereich geschätzt.

Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Gebäude laut Polizei bereits in Vollbrand. Erst nach drei Stunden war das Feuer unter Kontrolle. In der brennenden Halle wurden unter anderem auch landwirtschaftliche Maschinen gelagert. Diese, sowie dort gelagerte Stroh- und Heuballen, kleinere Traktoren und ein Gabelstapler fielen den Flammen zum Opfer. Zahlreiche IBC-Behälter schmolzen durch die enorme Hitze. Der Grund für den Brand ist noch unklar und soll nun ermittelt werden.

Eine Schwierigkeit stellte die Löschwasserversorgung dar: Einzelne Hydranten am Ortsrand waren schnell erschöpft. Über weite Strecken mussten die Wehrleute Hydranten im Wohngebiet anzapfen. Auch ein eingelassener Pool auf dem Gebäude musste als Wasserspeicher herhalten. Zudem wurde ein nahegelegener Bach angezapft.

Teile des Gebäudes stürzten während der Löscharbeiten ein. Ein Übergreifen auf eine weitere, unmittelbar angrenzende Halle und das Wohnhaus konnten verhindert werden. Starker Wind erschwerte nach Feuerwehrangaben die Löscharbeiten. Die Feuerwehren waren bis in den Vormittag mit den Löscharbeiten beschäftigt.

Neben den Abteilungen Neckarbischofsheim, Untergimpern und den Feuerwehren aus Helmstadt-Bargen war auch die Unterkreisführungsgruppe Waibstadt, ein Wasserförderzug und das Technische Hilfswerk im Einsatz. Eine Drehleiter aus Aglasterhausen sowie weitere Feuerwehren aus dem Neckar-Odenwald-Kreis unterstützten die Löscharbeiten.

Neben dem Rettungsdienst waren auch die Helfer-vor-Ort im Einsatz. Bürgermeister Thomas Seidelmann machte sich noch in der Nacht ein Bilde der Lage. Er sei schockiert gewesen von der Dimension des Feuers. "Zum Glück ist weder Mensch noch Tier etwas passiert", so Seidelmann am Brandort.

"Der Einsatz wird in die Geschichte unseres Ortsverbandes eingehen", meinte Benjamin Allgaier vom Technischen Hilfswerk. Er war eigentlich als THW-Mitglied zur Unterstützung gerufen worden - wurde dann aber von Feuerwehr-Einsatzleiter Marco Hohrein zum Leiter der Unterkreisführungsgruppe Waibstadt bestimmt. So koordinierte er große Teile des Einsatz mit. "Das war Premiere in 15 Jahren die wir in der Führungsgruppe dabei sind. Normalweise macht sowas die Feuerwehr", sagte Allgaier.

Die Zusammenarbeit habe sensationell geklappt. Mehr als ein Dutzend Helfer des Sinsheimer Ortsverbandes räumten mit einem Bagger rund 150 Stroh- und weitere hundert Heuballen aus der brennenden Scheune um sie ablöschen zu können. Das Gebäude musste dafür in Teilen eingerissen werden. Bis in den Donnerstagmittag waren sie dafür vor Ort. Brandermittler sollen nun die Ursache des verheerenden Feuers klären.