"Müssen verhindern, dass Städte Kampfplatz werden", sagt Steinmeier
Bundespräsident bei der Eröffnung der Bundesgartenschau - Käthchenstadt mit Vorbildfunktion

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier behandelte in seiner Buga-Rede auch das bundesweite Dauerthema Wohnen. Foto: dpa
Heilbronn. (bfk) Es ist ungebrochene Tradition seit dem Heilbronner Theodor Heuss, dass Bundespräsidenten zur Eröffnung einer Bundesgartenschau kommen und eine Rede halten. Diese müssen nicht zwangsläufig "politisch" sein. Die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war es über eine weite Strecke, denn es bot sich an, das Thema aufzugreifen, das wie kaum ein anderes gerade die Deutschen bewegt: das Wohnen.
Der neue Stadtteil Neckarbogen, im Endstadium werden hier 3500 Menschen leben und 1000 arbeiten, liefert die Vorgabe dafür. Denn die städtische Wohnungsbaugesellschaft "Stadtsiedlung GmbH" realisierte große Bauprojekte (und auch ein Kinderhaus) und erzielte eine Quote von 40 Prozent beim geförderten Wohnbau.
"Hier am Fluss ist Zukunft entstanden. Denn wenn es um die Zukunft der Städte geht, ist kein Thema so wichtig wie das Wohnen", sagte Steinmeier. Das sei es nicht erst, seit vor wenigen Tagen Zehntausende in Berlin dafür auf die Straße gegangen wären. Und er wurde deutlich: "Wir müssen verhindern, dass unsere Städte zum sozialen Kampfplatz um das Wohnen werden." Und dann folgte ein Lob für die Stadt: "Hier in Heilbronn sehen wir Ansätze, dass das gelingen kann. Gute Architektur, moderne Materialien und effiziente Energietechnik haben etwas Besonderes entstehen und wachsen lassen. Mit Vorbildfunktion." Hier seien keine sterilen Schlafburgen ausschließlich für Besserverdienende entstanden.
Besonders lobte er das Investorenauswahlverfahren, bei dem nicht die Rendite im Vordergrund gestanden habe, und den Verzicht auf Penthäuser, sodass nun "die Aussicht von oben für alle" da sei. Steinmeier forderte zudem, dass auch alle die, die eine Stadt am Leben erhalten - Polizisten, Busfahrer, Pfleger und Erzieher - auch da wohnen können. Ideologische Grabenkämpfe würden keine Wohnungen schaffen, sondern beherzte Kommunen, Investoren, Bauherren und Stadtplaner. In Heilbronn habe das funktioniert, weil es nicht um kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern um Lebensqualität gegangen sei. "Davon wünsche ich mir mehr in unserem Land."
Seine Mahnung: Menschen würden durch Wohnkosten auseinandergetrieben und "wir spüren heute schon: Aus Mauern zwischen den Lebenswelten werden Mauern in den Köpfen. Ich finde, diesen Mauern müssen wir mit der Abrissbirne zu Leibe rücken."




















































































