Trockenheit und Schädlinge

Helfen Tulpenbaum und Baumhasel im Kampf gegen Klimawandel?

Wie sieht der Wald im Südwesten in 100 Jahren aus? - Agrarminister Hauk wirbt für südländische Bäume

23.07.2020 UPDATE: 23.07.2020 08:30 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden
Die Sonne strahlt durch Bäume in einem Waldstück
Die Sonne strahlt durch Bäume in einem Waldstück. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Stuttgart. (dpa/lsw) Vor dem Hintergrund des dramatischen Zustands der heimischen Wälder hat Agrarminister Peter Hauk für den Einsatz neuer Baumarten geworben. "Dort, wo durch Dürre, Sturm und Käfer größere Kahlflächen entstehen, müssen die Waldbesitzer und Forstleute durch Pflanzung nachhelfen", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Dabei müssen wir auch offen sein für neue Baumarten, die wir in einem gewissen Umfang beimischen."

Er denke da an bestimmte Eichenarten aus dem Süden, den Tulpenbaum oder den Baumhasel. Auch die Atlas-Zeder biete nach Einschätzung der Experten ein Potenzial zur Stabilisierung der Wälder. Am Donnerstag ab 9.30 Uhr befasst sich der Landtag mit der Zukunft des Waldes.

Der Klimawandel setzt heimischen Baumarten wie Fichten und Tannen zu. Forstexperten arbeiteten mit Hochdruck daran, wie die Wälder der Zukunft aussehen werden, sagte Hauk. Die Zukunft des Waldes sei für die Gesellschaft entscheidend. "Unsere Wälder sind auf rund 1,4 Millionen Hektar Naherholungsgebiet, Rohstofflieferant, Kohlenstoffspeicher sowie Rückzugsort für viele Tiere und Pflanzen", sagte der CDU-Politiker. Sie sorgten für saubere Luft und gutes Wasser. Durch den Klimawandel seien sie in ihrer gesamten Leistungsfähigkeit in großer Gefahr. Die Landesregierung wolle deshalb "klimastabile" Mischwälder weiter ausbauen.

Hauk hatte vergangene Woche erst verkündet, die Förderung für nachhaltige Waldwirtschaft auszubauen. Das Einsammeln und der Abtransport von Schadholz sind dabei ein Schwerpunkt. So wurde nach Angaben des Ministeriums der Fördersatz des vergangenen Jahres auf nun sechs Euro je Festmeter verdoppelt. Unterstützung bekommen Waldbesitzer beispielsweise auch dafür, bei umgestürzten Bäumen die Rinde zu entfernen oder Nass- und Trockenlager für Bäume anzulegen. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Aufforstung der von Sturm, Dürre und Käfer betroffenen Flächen. Für das Gesamtpaket stehen 34,1 Millionen Euro zur Verfügung. Davon seien 28,6 Millionen Euro für die Bewältigung der Folgen von Extremwetterereignissen vorgesehen.

Zudem soll eine Klimawandelprämie die Waldbesitzer unterstützen. Geplant sei eine Prämie in Höhe von 300 Euro pro Hektar und Jahr für eine Dauer von 30 Jahren, hatte Hauk Ende Mai verkündet. Er wolle diese Prämie im September im Haushalt anmelden, hieß es nun aus seinem Ministerium.

Auch interessant
Hirschberg: Trockenheit und Rußrinden-Krankheit machen Wald zu schaffen
Dürre und Klimaerhitzung: Trockenheit setzt Wald und Feldern zu
Osterburken: Die Zeit der satten Erträge aus dem Wald ist vorbei
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.