Fraktions-Vize Sascha Binder kündigt Kandidatur an
Neben dem Duell um den Vorsitz gibt es nun auch eines um den Posten des Generalsekretärs

Sascha Binder will SPD-Generalsekretär werden. F.: dpa
Von Jens Schmitz, RNZ Stuttgart
Stuttgart. In der Landes-SPD gibt es neben dem Duell um den Vorsitz nun auch eines um den Posten des Generalsekretärs: Der Vize-Vorsitzende der Landtagsfraktion, Sascha Binder, erklärte am Mittwoch, er kandidiere gegen Amtsinhaberin Luisa Boos.
Boos ist 2016 mit Parteichefin Leni Breymaier ins Amt gekommen; beide werden dem linken Lager zugerechnet. "Es gibt einen Fehler in dieser Konstruktion", erklärte Binder am Mittwoch: Es fehle die Einbindung der Fraktion. Zweieinhalb Jahre vor der Landtagswahl müsse die SPD die Landespolitik zum Mittelpunkt ihrer Arbeit machen. "Deshalb wollen wir nicht weiter appellieren, sondern deshalb will ich mit einem personellen Angebot diese Verzahnung mit der Partei anbieten." Er werde darin von seiner Fraktion unterstützt. Fraktionschef Andreas Stoch begrüßte Binders Kandidatur im RNZ-Interview "ausdrücklich".
Seit Breymaier und Boos die SPD-Führung übernommen hätten, könne er keinen Schwerpunkt auf der Außenwirkung erkennen, kritisierte Binder. Auch Zuspitzung sei wichtig, dazu benötige es eine entsprechende Rollenverteilung. Der 35-jährige Rechtsanwalt gibt nicht nur als Vize-Fraktionschef, sondern auch als Obmann im Untersuchungsausschuss "Ludwigsburg" oft die Abteilung Attacke.
Anfang des Monats hatte mit dem Bundestagsabgeordneten Lars Castellucci (44) einer von Breymaiers Stellvertretern erklärt, er werde beim Parteitag am 24. November gegen die 58-Jährige antreten. Die Frage soll nun im Vorfeld per Mitgliederentscheid geklärt werden.
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Auch wenn #SaschaBinder nicht mein Vorschlag ist, so ist es doch ein gutes Zeichen, wenn -in für die #SPD schwierigen Zeiten- viele bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Mein Vorschlag: #LuisaBoos.
— Leni Breymaier (@LeniBreymaier) 24. Oktober 2018
Vor ihrer Wahl 2016 soll Breymaier intern klargestellt haben, sie sei nur im Doppelpack mit Boos zu haben. Nach Binders Pressekonferenz am Mittwoch warb sie auf Twitter erneut für die 33-jährige Südbadenerin. "Auch wenn Sascha Binder nicht mein Vorschlag ist, so ist es doch ein gutes Zeichen, wenn - in für die SPD schwierigen Zeiten - viele bereit sind, Verantwortung zu übernehmen", schrieb Breymaier. "Mein Vorschlag: Luisa Boos."
Binder sagte, er könne sich eine Zusammenarbeit ebenso mit Breymaier wie mit Castellucci vorstellen.