Landkreise sollen bestellen, Landesregierung bezahlt
Verkehrsminister Hermann: Land trägt 80 Prozent der Kosten

Stuttgart. (sös) Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) fordert die Kommunen auf, mehr Schulbusse einzusetzen. "Die ersten Tage seit dem Schulbeginn zeigen, dass die Organisation des Schülertransports eine Herausforderung für die Stadt- und Landkreise ist", teilte Hermann am Donnerstag per Pressemitteilung mit. Berichte über volle Schulbusse verfolge er mit Sorge. Diese Lage nehme er zum Anlass, das Corona-Sonderprogramm Schulbusse zu verlängern. Landkreise und Städte sollten das nutzen. "Nehmen Sie das Angebot des Landes an und bestellen mehr Busse für den Schülertransport", so Hermann.
Das Land wollte zunächst nur bis zu den Herbstferien 2020, die Kommunen dabei unterstützen, zusätzliche Schulbusse unbürokratisch finanziert zu bekommen. Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen stellte Hermann klar: "Die Mittel reichen aus, dass wir das Programm bis Ende des Jahres verlängern können."
Förderung bekommen die Kommunen bei einer Überschreitung von 100 Prozent der Sitzplätze und 40 Prozent der zulässigen Stehplätze. Zum Schutz vor Corona-Infektionen soll mit den zusätzlichen Fahrzeugen verhindert werden, dass Schulkinder in den Bussen zu eng zusammenstehen. Das Verkehrsministerium trägt 80 Prozent der zusätzlichen Kosten, die bei den Landkreisen anfallen. Das betrifft sowohl den gewöhnlichen Schulbusverkehr als auch den freigestellten Schulbusverkehr, durch welchen unter anderem behinderte Kinder transportiert werden. Auch für zusätzliche Busse, die bei einer Entzerrung der Schulanfangszeiten benötigt werden, gibt das Land Geld.
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Im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) wird derzeit noch geprüft, welche Linien "überzulaufen" drohen. Sprecher Axel Thiemann sagte der RNZ jedoch auch, dass noch gar nicht absehbar sei, wie die endgültige Auslastung sein werde. Noch legten viele Schüler den Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück. Bei schlechterem Wetter werde sich das jedoch ändern, so Thiemann.