Plus Gasmangel in Baden-Württemberg

Kretschmann will Schließung von Spaß- und Hallenbädern prüfen lassen

Für eine mögliche Gasmangel-Lage im Herbst. Grundsätzlich hat das Land aber kaum Kompetenzen.

19.07.2022 UPDATE: 19.07.2022 13:59 Uhr 1 Minute, 5 Sekunden
Foto: dpa

Stuttgart. (dpa/lsw) Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann will bei einer Gasmangel-Lage im Herbst notfalls auch Spaß- und Hallenbäder schließen lassen. Vor dem Gasgipfel am nächsten Montag prüfe die Landesregierung, "ob wir da eingreifen können und gegebenenfalls auch eingreifen müssen", sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Zwar sei das eigentlich Sache der Kommunen, aber beim Gipfel wolle man mit dem Städte- und Gemeindetag auch über die Schwimmbäder sprechen. Grundsätzlich habe das Land aber kaum Kompetenzen, um bei einer Energiekrise einzugreifen, hier sei die Bundesnetzagentur gefragt.

Kretschmann setzt bei dem Treffen mit Wirtschaft, Kommunen, Versorgern und Handwerk am Montag auf "Schwarmintelligenz", um Ideen zum Energiesparen zu sammeln. "Das ist das Mittel, das wir haben, das darf man nicht gering achten", mahnte Kretschmann. Wenn jeder seine Heizung im Herbst und Winter um ein Grad herunterdrehe, spare das schon eine Menge Energie. "Auch wenn sich manche darüber lustig machen, ist das angebracht." Mit dem Handwerk müsse man besprechen, was in Zeiten des Fachkräftemangels nun Vorrang habe. Aus seiner Sicht müssten nun zuallererst massenhaft Heizungen optimiert werden, anstatt sie ganz zu ersetzen, weil das lange dauere und viel Arbeitskraft binde.

Auch interessant
Baden-Württemberg: Mehr als 40 Bädern droht Schließung wegen hoher Energiekosten
Baden-Württemberg: Bäder-Schließungen würden die Kinder "ausbaden"
Heidelberg: Schwimmbäder werden kaum mit Gas geheizt
Bäder in der Region: 24 Grad und es wird noch kälter?
Rhein-Neckar-Odenwald: Hier gibt es Badeseen und Freibäder

Bei der Frage, ob die drei Atomkraftwerke länger laufen sollen, zeigte sich der Grünen-Regierungschef offen für eine neuerliche Überprüfung, die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) angekündigt hatte. Es könne zum Beispiel sein, dass Deutschland Probleme beim Hochfahren der Kohlekraftwerke bekomme, weil die Schiffe wegen Niedrigwassers die Kohle nicht liefern könnten. "Deswegen ist es durchaus sinnvoll, dass er jetzt noch mal einen Stresstest und einen Faktencheck macht", sagte Kretschmann mit Blick auf Habeck. In Baden-Württemberg ist nur noch Neckarwestheim 2 am Netz und soll eigentlich Ende des Jahres abgeschaltet werden.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.