Hintergrund Kurpfalz

14.08.2019 UPDATE: 14.08.2019 20:00 Uhr 45 Sekunden

> Die Kurpfalz entwickelte sich als historische Landschaft gegen Ende des 11. Jahrhunderts aus der Pfalzgrafschaft bei Rhein. Ab 1214 regierten ausnahmslos die Wittelsbacher, die heute als Verkörperung des bayerischen Adels gelten, dabei zählte der Heidelberger Herrscher als einer der sieben Kurfürsten - er durfte den König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wählen - zum absoluten Hochadel.

Tatsächlich teilten sich die Wittelsbacher im 14. Jahrhundert in eine pfälzische und in eine bayerische Linie. Erst als 1777 die bayerischen Wittelsbacher ausgestorben waren, kam es zur Wiedervereinigung mit der Pfalz - was zugleich deren erster Untergang war; denn neue Residenz war fortan München statt Mannheim. Doch gut 20 Jahre später zerstörte Napoleon die neue Einheit: Die Pfalz links des Rheins kam 1798 zu Frankreich, rechts des Rheins 1803 zu Baden. Erst nach Napoleons Niederlage 1815 kam die linksrheinische Pfalz wieder zu Bayern, der Rhein war die Grenze mitten durch die alte Kurpfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Bayern diesen Teil der Pfalz wieder, der mit weiteren weitgehend linksrheinischen Provinzen der Französischen Zone zum Land Rheinland-Pfalz fusionierte. Nordbaden wurde mit Nord-Württemberg unter dem amerikanischen Besatzungsregime erst zum Land Württemberg-Baden vereinigt; zusammen mit Württemberg-Hohenzollern und (Süd-) Baden wurde 1952 daraus das neue Bundesland Baden-Württemberg. hö