Mantei-Bäckerei

Beim ersten Mal wurden fast alle Jobs gerettet

Insolvenzverfahren gegen Mantei endete 2014 erfolgreich

07.05.2018 UPDATE: 07.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden

Nur noch zwölf Filialen hat die Traditionsfirma Mantei mittlerweile, Ende 2016 Jahren waren es noch über 20. Man schrumpfe sich gesund, hieß es noch vor einigen Monaten aus dem Unternehmen - doch der Plan ist nicht aufgegangen: Erneut muss sich die Bäckereifirma, die 1959 gegründet wurde, nun einem Insolvenzverfahren stellen.

Vor fünfeinhalb Jahren war es zum ersten Mal soweit: Am 1. November 2012 eröffnete das Amtsgericht Heidelberg das Insolvenzverfahren gegen die Bäckerei. Bergab war es allerdings schon viele Jahre vorher gegangen: Als Unternehmensgründer Gerhard Mantei 1995 starb, übernahm sein Sohn Uwe die Geschäfte. Ein Jahr später kaufte er die ehemalige Holzhandlung Rothfuß in der Eppelheimer Straße und baute sie zu einer großen Backstube samt Bistro um. Doch schon um die Jahrtausendwende gab es finanzielle Schwierigkeiten. 2003 musste Uwe Mantei die große Halle wieder verkaufen. Damit war die wirtschaftliche Blütezeit des Unternehmens Geschichte.

Doch mit dem Insolvenzverfahren im Jahr 2012 kehrte neue Zuversicht ein. Denn der Heidelberger Rechtsanwalt Gordon Rapp machte seinen Job als Insolvenzverwalter erfolgreich: Das Sortiment wurde gestrafft, nur zwei Filialen mussten schließen - und dafür wurden zwei neue eröffnet. Letztlich behielten fast alle Mitarbeiter - damals noch 150 - ihren Job. Im Sommer 2014 war das Insolvenzverfahren offiziell beendet, das Unternehmen gerettet - und Rapp zeigte sich auch sehr optimistisch, was die weitere Zukunft der Firma anging.

Doch schon zwei Jahre später gab es wieder finanzielle Turbulenzen. Im August 2016 übergab Uwe Mantei die Leitung an seinen Sohn Jean-Marc - und der musste sofort in den Krisenmodus schalten, denn es gab Ärger mit dem Vermieter der Firmenzentrale. Jean-Marc Mantei schloss Filialen, doch die Trendwende klappte nicht. Ein Jahr vor dem 60. Firmenjubiläum muss Mantei nun seine bisher wohl härteste Prüfung überstehen. (rie)