Hintergrund Probleme Impftermin Region

24.02.2021 UPDATE: 24.02.2021 06:00 Uhr 1 Minute

Ärger nach "Fehlinformation" am Telefon

Die eigene Zurückweisung am Zentralen Impfzentrum im Heidelberger Patrick Henry Village (PHV) ist nicht die einzige ärgerliche Erfahrung, die Hans Ulmer in diesem Zusammenhang gemacht hat. Seine Nachbarin dachte ebenfalls schon, sie würde gleich eine Impfung bekommen – zumal sie sich zuvor telefonisch darüber vergewissert hatte. Doch auch sie wurde erst im PHV, kurz vorm "Ziel", nach Hause geschickt.

Ulmer hatte auch seine 76-jährige Nachbarin für eine Impfung angemeldet. Diese habe aber bereits Zweifel gehabt, weil sie noch nicht 80 Jahre alt sei. Deswegen habe sie kurz vorher "vorsichtshalber" bei der von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) zur Verfügung gestellten Telefonnummer 116.117 angerufen. "Sie fragte, ob sie trotz ihres Alters zum Impfen gehen oder den Termin gleich stornieren lassen sollte", erzählt Ulmer. Die Dame am andere Ende habe gesagt, dass sie selbst nachfragen müsse und sich nach zehn Minuten zurückgemeldet: "Sie würde trotzdem geimpft, sie hätte ja einen Termin", fasst Ulmer die Antwort zusammen. "Also ging sie hin und wurde natürlich gleich wieder nach Hause geschickt."

Die RNZ fragte auch deswegen zunächst bei der KV und nach entsprechender Weiterleitung beim Landessozialministerium nach. "Eine solche Schilderung hören wir zum ersten Mal", erklärt Ministeriumssprecher Pascal Murmann. "Wir geben diese aber noch mal an den Dienstleister für das Callcenter weiter." Angesichts der großen Zahl an Mitarbeitern könne "eine solche Fehlinformation im Einzelfall passieren". Der Pressesprecher nennt dies "bedauerlich". Generell werde aber immer erst "vor Ort" geprüft, ob jemand impfberechtigt ist – telefonisch sei dies nicht möglich. "Wir empfehlen deshalb, bei Unsicherheiten vor der Impfung Kontakt mit dem Hausarzt aufzunehmen."