Hintergrund Nur Hirschberg hat einen Katalog mit Kriterien

06.02.2019 UPDATE: 06.02.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden

Nur Hirschberg hat einen Katalog mit Kriterien

Auch wenn die Verkehrspolizei betont, dass die in Schriesheim angewandten Richtlinien bundesweit Standard für Festzüge sind: In den umliegenden Kommunen gibt es mit Ausnahme von Hirschberg keine festen Kataloge mit Sicherheitsvorschriften für die Wagen von Zugteilnehmern.

Zwar ist der Umzug zur "Storchekerwe" in Leutershausen wesentlich kleiner als der Mathaisemarkt-Festzug, dennoch gelten dort für Umzugswagen laut Bauamtsleiter Rolf Pflästerer Auflagen vom Straßenverkehrsamt des Rhein-Neckar-Kreises.

Dazu gehören sogenannte "Zugbegleiter", die mit Armbinden gekennzeichnet sein und sich 30 Minuten vor Beginn des Umzugs bei der Polizei melden sollen. "Insbesondere Pferdegespanne und Motivwagen sind rechts und links mindestens von einem Ordner zu begleiten", heißt es in den Richtlinien.

Wie in Schriesheim soll auch bei der Verkleidung der Fahrzeuge auf die Sicherheit geachtet werden: Soweit es irgendwie möglich ist, müssen die Wagen und Traktoren bis nahe an den Boden verkleidet werden, damit niemand zwischen die Achsen oder unter ein Fahrzeug geraten kann. "Generell ist eine Rundum-Verkleidung anzustreben, damit Kinder nicht unter die Räder geraten können", heißt es weiter. Dabei muss aber auch gewährleistet sein, dass der Fahrer nach vorne ausreichend viel sehen kann.

Das Straßenverkehrsamt weist auch darauf hin, dass die Polizei Festwagen, die nicht den Vorschriften entsprechen, vom Umzug ausschließen kann - und verweist dafür auf das gleiche Merkblatt, das auch die Grundlage für die Auflagen in Schriesheim bildet.

Ein Wurfverbot für Süßigkeiten gibt es in Hirschberg nicht. Stattdessen fordert das Straßenverkehrsamt lediglich, die Teilnehmer auf den Festwagen darauf hinzuweisen, Bonbons und Vergleichbares möglichst weit vom Wagen wegzuwerfen.

"Bei unserem Sommertagszug gibt es solche Auflagen nicht", sagt Weinheims Stadtsprecher Roland Kern. "Allerdings ist er auch nicht mit dem Mathaisemarkt-Festzug vergleichbar." In der Zweiburgenstadt seien kaum Wagen an dem Zug beteiligt, stattdessen seien dort vor allem Fußgruppen mit Kindern unterwegs.

Auch in Ladenburg gibt es keine verbindlichen Kriterien seitens der Stadt für den dortigen Sommertagszug. Allerdings ist dort der Heimatbund der Veranstalter und damit für die Sicherheit zuständig. Laut Nicole Hoffmann, Referentin von Bürgermeister Stefan Schmutz, steht die Stadtverwaltung im engen Austausch mit den Veranstaltern. "Einen festen Kriterienkatalog gibt es nicht", sagt sie. "Aber der Sommertagszug ist auch nicht so groß wie der Mathaisemarkt-Festzug." (fjm)