Wie alles anfing

24.12.2016 UPDATE: 24.12.2016 06:00 Uhr 39 Sekunden

Wie alles anfing

Vor einem Jahr berichteten wir im RNZ-Jahresrückblick über die Flucht von Draea Salm. Zwölf Tage war er unterwegs, nachdem er dem IS entkommen konnte. Die meiste Zeit wurde bei Nacht gewandert, dann ging es per Lkw weiter. Rund 12.000 Dollar zahlte die Familie für die Flucht des jungen Mannes.

In dürren Worten berichtete Draea über sein Schicksal. Der Mann links auf dem Zeitungsausriss ist übrigens der damalige Übersetzer, Ahmed Abdulsattar, ein irakischer Kurde, der bereits festen Fuß in Deutschland gefasst hatte. Mit Draea trafen wir uns nun ein Jahr später wieder im selben Büro in der Neugasse 2. Er hat etwas Deutsch gelernt. Diesmal war es ein flüssiges Gespräch. Und das Treppensteigen in den dritten Stock fiel ihm überhaupt nicht mehr schwer - einige Wunden heilt die Zeiten wohl doch alleine. Draea wirkt fröhlich. Kaffee lehnt er ab. Ein Glas Leitungswasser, ja. Die Haare im modischen "Undercut" geschnitten. Sein uraltes Handy legt er auf den Tisch. Los geht’s mit dem Gespräch. Nach eineinhalb Stunden ist alles gesagt.