Salihovic will die Binde nicht mehr haben
Mittelfeldspieler Sejad Salihovic will nicht mehr Mannschaftskapitän von 1899 Hoffenheim sein
Mittelfeldspieler Sejad Salihovic will nicht mehr Mannschaftskapitän von 1899 Hoffenheim sein
"Ich will die Binde nicht mehr haben", sagt Sejad Salihovic und blickt zu Boden. Der Bosnier wirft seinen Hut um das Kapitänsamt nicht mehr in den Ring. Da der gewählte Kapitän, Per Nilsson, im vergangenen Jahr meist nur auf der Bank saß, führte Salihovic das Amt auf dem Feld meist aus: bis ihm Ralf Rangnick die Binde wegnahm. Salihovic solle sich mehr auf seine eigene Leistung konzentrieren, hieß es damals.
Jetzt hat der Bosnier den Spieß umgedreht. Nach dem Abgang von Per Nilsson zu Nürnberg ist die Position im Kader vakant. Salihovic wird sich nicht mehr um das Amt bewerben: "Ich denke, der Trainer hat seine Entscheidung schon getroffen. Wenn ich helfen kann, werde ich es natürlich tun, aber ich will mich jetzt ganz auf meine Leistung konzentrieren."
Das Kapitänsamt gleicht in Hoffenheim einem Schleudersitz. Die letzten vier Spielführer hatten ihr Amt nicht lange inne, blieben alle nicht länger als ein Jahr: Per Nilsson saß meist nur auf der Bank und wurde anschließend nach Nürnberg verkauft, sein Vertreter Salihovic wurde von Ralf Rangnick entmachtet. Selim Teber, der Kapitän im ersten Bundesligajahr, war ebenfalls meist nur Ersatzspieler und verließ den Klub nach einem Jahr als Kapitän. Tebers Vorgänger, Francisco Copado, wurde ebenfalls nach einem Jahr von Trainer Rangnick abgesetzt.
Salihovics Rat: "Vielleicht sollte der Trainer jemanden nehmen, der noch länger Vertrag hat."