Der künftige Boule-Standort. Foto: Alexander Becker
Sinsheim-Waldangelloch. (abc) Top-Thema bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung war ein Antrag des Vereins "Waldangelloch Aktiv", auf einer Grünfläche an der Ecke Michelfelder Straße/Brückenstraße eine Boule-Bahn zu errichten. Das Projekt auf dem Grünstreifen, der im Besitz der Stadt Sinsheim ist, soll in Eigenleistung umgesetzt werden, sagte der Vorsitzende Stefan Müller.
Die zentrale Lage unweit eines dort bereits vorhandenen Ruheplatzes mit Sitzgelegenheit und Wasserspiel hielt Müller für ideal. Die Kritik mehrerer Ortschaftsräte, der gewählte Standort direkt an der Durchgangsstraße sei zu laut und zu gefährlich für Kinder, konnte Müller letztendlich erfolgreich entkräften. Auch den Einwurf von Konrad Weiß, man hätte für das Projekt doch Fördergelder aus dem "Leader"-Programm beantragen können, ließ Müller nicht stehen: "Dank viel Eigenleistung liegen die Gesamtkosten des Projektes voraussichtlich bei rund 1000 Euro", was deutlich unter der Bagatellgrenze für Projekte des Förderprogramms der Europäischen Union für den ländlichen Raum liege.
"Wir möchten den Dorfkern beleben", sprach Müller für alle "Waldangelloch Aktiv"-Mitglieder und kündigte an, im Sommer mit dem Bau der Boule-Bahn beginnen zu wollen. Da die Ortschaftsräte das Projekt ohne Gegenstimme billigten, steht dem nun nichts mehr im Weg.
Die Grillhütte. Foto: BeckerAuch mit der Umnutzung der Grillhütte am Sommerwald beschäftigte sich die Runde. Der einst beliebte Treffpunkt, der etwas außerhalb der Ortschaft liegt, sollte nach Ansicht von Ortsvorsteher Edgar Bucher in eine Schutzhütte umgewandelt werden. "Früher wurde dort viel gegrillt und gezeltet, wegen akuter Brandgefahr ist das aber heute kaum noch möglich", beschrieb Bucher die aktuelle Situation.
Einige der Sitzbänke seien von Vandalen zerstört worden, der Betonring um den Grillplatz ist ebenfalls nicht mehr intakt. Außerdem war das hölzerne Bauwerk während der letzten Jahre vermehrt zur illegalen Müllentsorgung missbraucht worden. Buchers Vorschlag an die Ortschaftsräte, den Unterstand künftig nur noch als Schutzhütte zu führen, wurde von den Ortschaftsräten ohne Gegenstimme gebilligt.
Der neue Kreisverkehrsplatz in Richtung Angelbachtal soll, wie Bucher ankündigte, bald mit Stauden und Gräsern bepflanzt werden. Im selben Bereich wird die Verkehrssperrung von der Gewerbestraße bis zur Michelfelder Straße bis einschließlich 14. August verlängert. Der Spielplatz in der Oberen Dammstraße ist gerade am Entstehen. Ein Jahr im Verzug ist allerdings das gärtnerbetreute Gräberfeld. Noch im August sollen dort die Arbeiten fortgeführt werden.
Eine Schweigeminute für den unerwartet verstorbenen Ortschaftsrat Jürgen Schön leitete die Sitzung im neuen Mehrzweckraum von "Waldangelloch Aktiv" in der Brückenstraße 2 ein: "Nach 35 Jahren im Amt hinterlässt er eine große Lücke", sagte Ortsvorsteher Bucher und wies auf die Verdienste seines ehemaligen Amtskollegen hin. Schön sei ein Mensch mit Ecken und Kanten gewesen, was viele an ihm schätzten. Unter anderem habe er das Mai- und Brunnenfest mit initiiert sowie die Kerwe in den Gasthäusern zur Straßenkerwe mit deren beliebtem Umzug gemacht. Im Alter von erst 63 Jahren war Schön gestorben.