Bürgermeister Gerd Kreiter im späteren Bürgerbüro des neuen Rathauses. Foto: Ines Schmiedl
Kirchardt. (isi) Nur noch im Dachgeschoss des Bankengebäudes nutzen Mitarbeiter ein Büro, um die derzeit geltenden Abstandsregelungen einzuhalten. In wenigen Tagen verlassen sie in Richtung Eppingen das Gebäude, das die Gemeinde im Vorjahr gekauft hat. Dann ist der Weg für das neue Rathaus von Kirchardt frei.
Die Planungen der Räume für die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung beschäftigen die Kommune schon eine Weile. Das bisherige Rathaus ist zu klein, die Mitarbeiter sitzen beengt. In diesem Jahr wurde kein Auszubildender eingestellt, weil kein Arbeitsplatz gefunden werden konnte. Diese Zeiten sollen bald der Vergangenheit angehören. Denn nachdem anfangs einer der beiden Erweiterungsbauten der Birkenbachschule im Gespräch war, hat die Gemeinde nach der Bankenfusion schnell reagiert. In Kirchardt bleibt die Raiffeisenbank Kraichgau zwar mit einer Filiale vertreten, doch es werden nicht mehr so viele Räume benötigt wie bisher. Beide Gebäude wurden in den vergangenen Monaten räumlich voneinander getrennt und Wände eingezogen. Künftig werden nur die Räume des Altbaus von den Bankangestellten genutzt.
Im Anbau, der vor 23 Jahren errichtet wurde, bekommen die Rathausmitarbeiter und ihr Bürgermeister ein neues Refugium. Doch erst im Sommer nächsten Jahres wird mit dem Umzug gerechnet, vorher muss noch einiges umgebaut werden. Der Eingang etwa wird an die Seite verlegt, damit künftige Nutzer barrierefrei vom benachbarten Parkplatz ins Rathaus gelangen. Gleich nach dem Eingang kommt ein Foyer als Windfang, dahinter schließt sich das Bürgerbüro an.
Damit alles auf einer Ebene ist, muss dieses erst um etwa anderthalb Meter angehoben werden. Dazu wird ein neuer Boden eingefügt, erklärt Bürgermeister Gerd Kreiter. Gleich nach dem Eingangsbereich werden all die Dienstleistungen angeboten, die am häufigsten im Rathaus nachgefragt werden.
In Richtung Goethestraße bezieht das Bauamt seine neuen Büros im Erdgeschoss. Im Geschoss darüber hat die Kämmerei ihren Sitz. Über dem Bürgerbüro hat dann zukünftig Kreiter sein Büro, mit Blick auf die Ortsmitte. Und auch das Hauptamt soll hier unterkommen. Im oberen Geschoss befindet sich zudem ein großer Sitzungssaal, in dem künftig der Gemeinderat tagt. Zudem sind im zweiten Obergeschoss Räume für Fraktionssitzungen, ein Trauzimmer mit Vorraum und Abstellräume vorgesehen. Auch ein Zimmer als Reservebüro gibt es. "Wir planen für die Zukunft, und ein Puffer ist immer gut", sagt Kreiter.
Gut fünf Millionen Euro kostet der Umbau mit Änderung des Eingangsbereiches, neuer Treppe ins obere Geschoss und Neugestaltung des Vorplatzes – inklusive Grunderwerb. Gut die Hälfte davon kommt aus Fördermitteln, ein Teil aus dem Fördertopf für Sanierungen der "Ortsmitte II", die vor wenigen Wochen um 900.000 Euro aufgestockt wurden Aus diesen Mitteln wurde bereits einige Maßnahmen in der jüngsten Vergangenheit im Ortskern bezuschusst – sowohl private Projekte wie der Umbau des Gasthofes "Sonne" in Wohnraum als auch die kommunale Sanierung des "Hirschen" als Eisdiele oder die Erneuerung des Platzes vor dem "Treff".
Für die Bereiche neben der Eisdiele und hinter dem Treff sollen die Bürger Vorschläge einreichen, wie die Plätze künftig benannt werden. Für den Platz neben dem Rathaus sei es relativ einfach. "Das wird sich wohl schnell zum Rathausplatz entwickeln", glaubt der Bürgermeister.