Mit seinem Silvesterausflug, der auf den Dach des Kaufland-Marktes endete, hatte Buga-Zwerg Karl in Bad Rappenau für viel Wirbel gesorgt. Foto: Stadt Bad Rappenau
Bad Rappenau. (fsd) Aufgabe erfüllt: Die pinken, 1,60 Meter großen und rund 30 Kilogramm schweren Zwerge, die im gesamten Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie in Schwäbisch Hall, dem Main-Tauber und Hohenlohe-Kreis auf das im April startende Großereignis - die Bundesgartenschau in Heilbronn - hinweisen, sind in aller Munde. "Das Ziel ist erreicht. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf die Buga", freut sich Buga-Pressesprecherin Suse Bucher-Pinell.
Unter seltsamen Umständen dominierten die Zwerge in den zurückliegenden Wochen immer wieder die Schlagzeilen und zogen ein erhöhtes mediales Interesse auf sich. Man könnte meinen, es handele sich um einen klugen Marketing-Gag. "Wir haben damit nichts zu tun", erklärte Bucher-Pinell.
Zunächst verschwand in Oedheim ein Zwerg, tauchte wenig später wieder auf. Auch das Maskottchen, das in Lauffen für die Buga werben soll, ist nicht mehr an Ort und Stelle.
Doch am kuriosesten wurde es bisher am Mittwoch in Bad Rappenau. Die Stadtverwaltung veröffentlichte eine Vermisstenanzeige und bat um Zeugenhinweise. Der Buga-Zwerg vor dem Rathaus war über den Jahreswechsel verschwunden. Wenig später gab es bereits Entwarnung. Karl wurde auf dem Dach des örtlichen Kaufland-Marktes gefunden. Er hatte sich wohl auf dem Rückweg verirrt.
Nach seinem Ausflug ist der Bad Rappenauer Buga-Zwerg Karl wieder wohl behütet auf seinen angestammten Platz vor dem Rathaus zurückgekehrt. Innerhalb einer Stunde hatten ihn drei Bauhofmitarbeiter am Donnerstag vom Dach gehoben, gesäubert und in der Stadtmitte wieder fest verankert. "Außer etwas Schmutz hat er keinen Schaden davongetragen", erklärte Eva Goldfuss-Siedl, Sprecherin der Stadtverwaltung.
Noch immer geben sein Verschwinden und Auftauchen Rätsel auf. Auch einen Tag nach dem Fund konnte sie sich gestern nicht erklären, wie Karl auf das Dach gekommen ist. "Ich habe keine Idee. Es gibt zwar eine Feuerleiter, aber da passt er nicht durch." Sie hoffe, dass es ein einmaliger Ausflug war und "dass er damit nun zufrieden ist".
Die Buga-Organisatoren nehmen den Wirbel um Karl mit Humor. Mit Oedheim, Bad Rappenau und nun in Lauffen begab sich das Maskottchen schon drei Mal auf Wanderschaft. "Wir erstatten keine Anzeige, billigen aber auch keinen Diebstahl", betonte Bucher-Pinell. "Der Zwerg ist sehr begehrt und interessiert viele Leute. Manche kommen auf komische Ideen."
Ein Rundschreiben an die Gemeinden, die einen der insgesamt 80 Karl-Figuren auf ihrer Gemarkung aufgestellt haben, mit der Bitte den Zwerg besser zu befestigen, soll es aber nicht geben. "Sie sind eigentlich diebstahlsicher. Jede Gemeinde wird sich selbst ihre Gedanken machen", sagte Bucher-Pinell. In Bad Rappenau hat man den Ausreißer laut Goldfuss-Siedl nicht stärker fest gemacht: "Karl ist eigentlich sehr gut befestigt."