Mit Bauzäunen und Gurten: Die Stelle wurde zunächst provisorisch gesichert. Foto: privat
Neckargemünd. (lesa) "Ich bin selten um die richtigen Worte verlegen. Doch was soll ich dazu sagen?", schreibt Bürgermeister Frank Volk wütend im sozialen Netzwerk Facebook. Der Grund: Ein Vandalismus-Fall in der Nähe der Bockfelsenhütte. Wie die Stadtverwaltung am Mittwoch entdeckte, hatten Unbekannte auf dem Weg zu dem Aussichtspunkt ein Geländer aus dem Fundament gerissen und es einige Meter den Hang hinuntergestoßen.
Mittlerweile ist der Abschnitt zwar wieder provisorisch mit Bauzäunen gesichert, der Vorfall hat jedoch gleich in mehrfacher Hinsicht für Gefahr gesorgt: Das Geländer dient eigentlich als Absturzsicherung. Denn an der betroffenen Stelle geht es knapp 90 Meter senkrecht in die Tiefe. Ohne Geländer besteht hier Lebensgefahr für die zahlreichen Spaziergänger, von denen der Weg zur Hütte aufgrund der Nähe zur Innenstadt und dem schönen Ausblick stark frequentiert ist. "Zudem liegt direkt darunter ein Gewerbegebiet, wo es Personen oder Gebäude hätte treffen können", sagt Stadtsprecherin Thordis Taag. Aufgrund der Hanglage sei die Sicherung des Streckenabschnitts zudem für die Mitarbeiter des Bauhofs risikoreich gewesen.
Wer für die Beschädigung der Balustrade verantwortlich ist, ist noch unklar. Fest steht jedoch: Um die in Beton gegossenen Pfeiler aus ihrer Verankerung zu reißen, muss enorme Gewalt angewendet worden sein. "Ich kann mir nur vorstellen, dass mehrere Betrunkene die Pfeiler durch Rütteln herausgerissen haben", so die Stadtsprecherin. Ihre Vermutung kommt nicht von ungefähr: An der Hütte selbst fanden die Mitarbeiter der Stadt die leeren Flaschen alkoholischer Getränke. "Wir gehen aufgrund des Gesamtbilds dort oben von Jugendlichen, beziehungsweise jungen Erwachsenen aus", so Taag.
Diesen möchte die Stadtverwaltung nun die Chance geben, sich selbst zu stellen. Sollte das bis Sonntag, 16. August, nicht geschehen sein, kündigt Bürgermeister Volk via Facebook jedoch an, eine Strafanzeige stellen zu wollen. "Vielleicht hat derjenige ja doch noch ein bisschen Verstand. Die Hoffnung stirbt zuletzt", so das Stadtoberhaupt. Bisher blieb seine Hoffnung jedoch unbegründet. Laut Stadtsprecherin Taag habe sich bislang noch niemand gemeldet.