Die prächtige Villa Menzer steht seit zehn Jahren leer - vielleicht ändert sich das bald. Foto: Alex
Von Christoph Moll
Neckargemünd. Was wird aus der Villa Menzer? Diese Frage treibt die Neckargemünder weiter um. Seit zehn Jahren steht das stattliche Gebäude im städtischen Eigentum - abgesehen von der Nutzung durch den Kreisseniorenrat und gelegentlichen Ausstellungen - leer. Ein Verein hat sich gebildet und will die 1892 erbaute Villa zunächst wieder als Ort zum Heiraten reaktivieren. Die Stadt sucht derweil einen Investor, der das Gebäude saniert. Auch in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates kam die Villa wieder auf den Tisch. Es war der Bildhauer und Lehrer Max Stark, der das Thema in der Bürgerfragestunde ansprach.
Er wohne seit vier Jahren in der Stadt am Neckar und fühle sich hier "sehr heimisch", wie Stark sagte. Das könnte auch daran liegen, dass er seither jedes Jahr seine Werke in der Villa Menzer ausstellt. "Ich schätze diesen Ort sehr", sagte Stark. "Die Villa soll für mehr dienen als ausschließlich Ausstellungen." Stark sagte, dass er sich Sorgen um die gute Zusammenarbeit zwischen dem Verein "Villa Menzer - Haus für Soziales, Kunst und Kultur" und der Stadt mache. Stark wollte von Bürgermeister Frank Volk wissen, ob der Verein noch in dieser Legislaturperiode - also bis Ende Mai - seine Pläne im Gemeinderat vorstellen dürfe.
"Nach der Diskussion im Gemeinderat über die Villa Menzer erhalten wir beinahe täglich Anfragen von Personen, die die Villa gewerblich nutzen möchten", berichtete Volk. Meistens gehe es um Gastronomie, Veranstaltungen und Hochzeiten. Bisher habe es drei ernsthafte Interessenten gegeben, nun seien es fünf. "Wir arbeiten jetzt die einzelnen Investoren ab", so Volk. "Der Verein hat mit seinen guten Ideen einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die Villa wieder in den Fokus gerückt ist."
Nun gelte es, sich Zeit zu nehmen und die Gespräche abzuwarten. "Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit", sagte Volk. "Wenn wir uns nicht mit einem Investor einig werden, können wir immer noch das Konzept des Vereins umsetzen." Klar sei, dass Ausstellungen alleine "die Villa nicht ernähren", so der Bürgermeister.