Das Gebäude der Griechischen Weinstube (blaues Haus) schließt direkt an das frühere Hotel Ritter an (rechts). Das Goldene Lamm ist das Fachwerkhaus hinter dem Baum. Foto. Alex
Von Christoph Moll
Neckargemünd. Die Stadt hat offenbar einen Investor für die seit fünf Jahren weitgehend leerstehende Griechische Weinstube und das benachbarte frühere Goldene Lamm im Herzen der Neckargemünder Altstadt gefunden. Dies wurde in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates auf Nachfrage von Winfried Schimpf (SPD) bekannt. Offenbar gab es bereits vor mehreren Monaten eine erste Vorstellung von Plänen vor den Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat der Stadt am Neckar. "Ich werde immer mal wieder gefragt, wie der Stand ist", sagte Schimpf. "Es ist unterwegs", antwortete Bürgermeister Frank Volk vielsagend. "Und es geht offenbar in die richtige Richtung." Eine erste Kalkulation sei für den Investor allerdings ungünstig ausgefallen. "Er wollte neue Planungen vorlegen", so Volk. Dies könne noch im März der Fall sein.
Auf Nachfrage der RNZ bat Stadtsprecherin Petra Polte um Verständnis, dass die Stadt noch keine Details nennen könne. "Daten von Interessenten geben wir nicht heraus, wenn kein konkreter Bauantrag oder Ähnliches vorliegt – daher können wir auch nichts zur Kontaktaufnahme sagen", so Polte, die aber verriet: "Unsere aktuellen Vorstellungen decken sich nach wie vor mit den Wünschen des Gemeinderates."
Diese Wünsche beinhalten die Rückkehr der Gastronomie im Erdgeschoss der inzwischen seit über sieben Jahren geschlossenen Griechischen Weinstube, eine Gewerbefläche im Erdgeschoss des Goldenen Lamms und Wohnraum im Rest des historischen Gebäudekomplexes in der Neckarstraße. Gegenebenfalls könnte ein Erweiterungsbau in Richtung Neckar möglich sein.
Bekanntlich hatte der Gemeinderat vor über fünf Jahren beschlossen, das Areal zu kaufen, nachdem die Griechische Weinstube mit Inhaber Norbert Girnth für immer ihre Pforten geschlossen hatte. Mit ein Grund für den Kauf war der Zugriff auf die Terrasse unterhalb der Griechischen Weinstube, die nun von "Christians Restaurant" im benachbarten Knappenkeller bewirtschaftet wird. "Wir wollen das Eigentum schnell wieder abgeben", hatte der damalige Bürgermeister Horst Althoff angekündigt.
Geklappt hat dies aber nicht, denn der bundesweite Architekten- und Investorenwettbewerb floppte. Die Zahl der eingegangenen Bewerbungen: null. Zuvor war der Verkauf des Gebäudekomplexes an den Wieslocher Bauträger "Dombrowski Massivhaus" geplatzt. Die Pläne waren dem Gemeinderat zu massiv.