An der Landesstraße L 600 sind die ausgefahrenen Fahrbahnränder klar zu erkennen. Jetzt werden dort Rasengittersteine angebracht. Foto: Alex
Leimen-Lingental/Gaiberg. (bmi) Nach diesem Wochenende ist es erst einmal vorbei mit der freien Fahrt zwischen Kleinem Odenwald und Rheinebene: Ab Montag, 3. August, ist die Landesstraße L 600 zwischen dem Manfred-Lautenschläger-Kreisel bei Gaiberg und dem Ortseingang von Lingental für den Durchgangsverkehr voll gesperrt – und zwar bis voraussichtlich Freitag, 21. August. Die RNZ beleuchtet die Hintergründe zur Baustelle und gibt Umleitungstipps für die rund 12.000 Fahrzeuge, die hier täglich verkehren.
> Das ist der Hintergrund: Nachdem die L 600 zwischen Gaiberg und Lingental im Herbst 2018 saniert worden war, hatten sich dort Unfälle gehäuft. Die Ursache: Durch die Arbeiten war der Boden am Straßenrand aufgelockert – und in der Folge immer wieder Autos von der engen Strecke abgekommen. Im Oktober 2019 kippte ein Laster in ein Maisfeld, im November verunglückte ein 22-jähriger Autofahrer tödlich. Dann reagierte das für Landstraßen in der Region zuständige Regierungspräsidium (RP) in Karlsruhe.
> Das wurde bisher gemacht: Durchgängig Tempo 70 für Pkw und Motorräder und Tempo 50 für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen – diese Sofortmaßnahmen traf das RP im Dezember. Zuvor galt auf rund der Hälfte des Abschnitts keine Geschwindigkeitsbegrenzung, also Tempo 100. Seither weisen auch Schilder auf die verengte Fahrbahn hin. Mit Erfolg, denn seither hat es keinen schweren Unfall mehr auf der rund 1,5 Kilometer langen Streckegegeben.
> Das wird jetzt gemacht: Nun kommen wieder die aufgeweichten Straßenränder ins Spiel: Das Bankett wird durchgehend mit Rasengittersteinen befestigt, "um auch dem Schwerverkehr im Begegnungsfall die Möglichkeit zu geben, bei Bedarf auszuweichen", wie das RP mitteilt. "Die Steine werden einreihig mit einer Breite von 40 Zentimeter verlegt", erklärte RP-Pressesprecherin Clara Reuß auf RNZ-Nachfrage. Die Arbeiten erfolgen unter Vollsperrung "aus Gründen des Arbeitsschutzes und um die Einschränkung für die Verkehrsteilnehmer auf ein zeitliches Minimum zu reduzieren", schreibt das RP. Am frühen Montagmorgen erfolge die Einrichtung der Sperrung und Verkehrssicherung. Wenn das Wetter mitspielt, wird auch gleich mit dem mindestens 50 Zentimeter tiefen Erdaushub begonnen. Das Land Baden-Württemberg übernimmt die Kosten für die rund 290.000 Euro teure und für drei Wochen geplante Maßnahme.
> Das sind die Umleitungen: Für alle, die vom Elsenztal in die Rheinebene wollen, wird folgende Umleitung ausgeschrieben: von Gaiberg über Schatthausen, Wiesloch und Nußloch. Eine Alternativstrecke verläuft über die Bundesstraßen B 45 und B 37 durch das Neckartal; auch die schmale Straße über Ochsenbach, Maisbach und Nußloch bietet eine Alternative. Wer vom Elsenztal "nur" nach Heidelberg möchte, wird es "über den Berg" versuchen: Der Steigerweg und die Klingenteichstraße – hier wird zudem gerade gebaut – zur Heidelberger Altstadt sind aber stellenweise ebenso sehr schmal. Über den Steigerweg wird auch die Buslinie 757 umgeleitet. Weil Lingental nicht angefahren werden kann, wird das Ruftaxi-Angebot zwischen Leimen und Lingental verstärkt.