Leimen

Wärmebus der Malteser kommt jeden Mittwoch

Hilfe auf Rädern. Bedürftige erhalten das Nötigste.

08.03.2022 UPDATE: 09.03.2022 05:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden
Ein warmes Getränk, aber auch Süßigkeiten, warme Decken oder Kleidung hatte der Wärmebus geladen, um damit Bedürftige zu unterstützen. Foto: Geschwill

Von Sabine Geschwill

Leimen. In der Nachbarstadt Heidelberg gibt es den Wärmebus des Malteser Hilfsdienstes schon seit mehr als einem Jahr. Immer samstags und montags fährt er feste Standorte an, um an Ort und Stelle Obdachlose und Bedürftige im Sommer wie im Winter mit Getränken, Essen, Hygieneartikeln und bei Bedarf auch mit Kleidung, Schlafsäcken, Decken und Isomatten zu versorgen. Auf Initiative von Ralph Götzmann, beim Ordnungsamt der Stadt Leimen zuständig für das Wohl von obdachlosen und bedürftigen Menschen, macht der Wärmebus ab sofort auch in Leimen Halt: Jeden Mittwoch kommt er zwischen 18.15 und 18.45 Uhr in die Senefelderstraße auf den Parkplatz der Kleintierzüchter.

Dann bauen die Ehrenamtlichen fix ihre Tische auf und verteilen bei den noch vorherrschenden kühlen Temperaturen heißen Kaffee und Tee, frisches Obst und Gemüse, verschiedene Lebensmittel und Hygieneartikel. Selbst Tiernahrung ist mit an Bord, damit auch die Vierbeiner, die bei Obdachlosen oder Menschen mit wenig Einkommen leben, etwas zu essen haben. Damit der Wärmebus bedürftige Menschen mit dem Notwendigsten versorgen kann, sei man beständig auf Unterstützung und auf ehrenamtliche Helfer angewiesen, betonte Bernhard Scheitler vom Malteser Hilfsdienst, als die RNZ jüngst vorbeischaute: "Der Bus wird aus Sach- und Geldspenden finanziert und lebt vom Engagement unseres ehrenamtlichen Teams."

Diese Helfer vor Ort jedenfalls fragten beim RNZ-Besuch jeden Einzelnen freundlich, was er oder sie brauche. Bei Familien mit Kindern wurde erfragt, wie viele Kinder im Haushalt leben, damit es zu Hause beim Verteilen der Süßigkeiten keine Streitereien gibt. Der fünfjährige Benjamin, der vor einigen Jahren zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern aus dem Irak nach Leimen gekommen war, konnte sein Glück kaum fassen, als er für sich und seine vier Geschwister Keks- und Popcorntüten in ausreichender Menge in seine Tasche gefüllt bekam. Eine Dame fragte nach einer wärmenden Decke und einer Jacke. Schnell war das Gewünschte in den Regalen und Kisten gefunden, mit denen der Wärmebus ausgestattet ist. Um die berechtigten Personen auf das neue Angebot der Malteser aufmerksam zu machen, hatte Götzmann im Vorfeld alle in Frage kommenden Personen in den Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünften der Stadt informiert und bei der Stadtverwaltung Flugblätter ausgelegt.

Wie er verdeutlichte, habe sich durch die Pandemie die Zahl der Obdachlosen in Leimen verdoppelt. "Viele Leute haben ihre Arbeit verloren und konnten sich ihre Wohnung nicht mehr leisten", erklärt er. Der soziale Abstieg erfolge dann recht schnell. Kinder, Familien und Einzelpersonen nutzten jedenfalls das Angebot des Wärmebusses auch, um ein Stück soziales Miteinander zu erleben. Etwa 50 Bedürftige wurden in den 30 Minuten gezählt, in denen die Malteser Station auf dem Parkplatz machten. Die Mitarbeiter der Ortspolizeibehörde achteten dabei auf die Einhaltung der Corona-Regeln.

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Bürgermeisterin Claudia Felden lobte die Initiative. "Das ist eine tolle Aktion für die Menschen vor Ort", meinte sie. Die Bedürftigkeit sei während der Corona-Pandemie gestiegen – und damit auch die soziale Isolation der Menschen. Felden war daher froh, dass in Leimen mit dem Wärmebus nicht nur eine Versorgungsmöglichkeit geschaffen werden konnte, sondern auch ein Ort der Zusammenkunft.

Info: Wer das Hilfsangebot der Malteser unterstützen will, erhält Informationen per E-Mail an waermebus. heidelberg@malteser.org

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