Kai Brümmer (l.) und Alexander Born vom Vorstand des DRK-Ortsvereins Leimen freuten sich gemeinsam mit Oberbürgermeister Hans D. Reinwald über die Inbetriebnahme des neuen Corona-Schnelltestzentrums am Schwimmbad-Parkplatz. Foto: Popanda
Von Werner Popanda und Nicolas Lewe
Leimen. Ganz am Ende der offiziellen Inbetriebnahme des Corona-Schnelltestzentrums der Stadt direkt beim Rettungs- und Ausbildungszentrum am Schwimmbad-Parkplatz will es Michael Ullrich dann doch wissen. "Los", sagt der stellvertretende Leiter des Hauptamtes und Pressesprecher der Stadt, "jetzt machen wir den Test, so schlimm kann es schon nicht werden." Gerichtet sind seine Worte an Kai Brümmer, den stellvertretenden DRK-Vorsitzenden, und an Alexander Born von der örtlichen DRK-Bereitschaftsleitung. Letzterer notiert noch schnell den Namen des gleich zu Testenden sowie dessen Geburtsdatum. Brümmer wiederum entfernt von einem langen Wattestab die Plastikhülle.
Michael Ullrich hat derweil auf einem Stuhl Platz genommen und harrt der Dinge, die auf ihn zukommen. Allzu lange harrt er freilich nicht. Denn Kai Brümmer ist schon samt Wattestäbchen auf dem Weg zu ihm, steht dann unmittelbar vor dem zu Testenden und schiebt diesem das Wattestäbchen zunächst in das – von ihm aus gesehen – linke Nasenloch. Jedoch, dieses Nasenloch ist nicht zielführend. Also muss das andere Nasenloch herhalten. In diesem wird Kai Brümmer in der Tat prompt "fündig". Will heißen, dass er den Wattestab so tief wie für einen Abstrich benötigt hineinschieben kann.
"Jeden Tag brauche ich das aber nicht", kommentiert Michael Ullrich dieses Prozedere. Nun heißt es wieder warten – und zwar auf das Testergebnis. Die Stadt gibt eine Wartezeit von zehn bis 15 Minuten an, doch so lange dauert es nicht: Nur etwa fünf Minuten sind vergangen, als Kai Brümmer verkündet: "Negativ!"
Aber weshalb offeriert die Stadt eigentlich ihrer Bürgerschaft diese kostenlosen Schnelltests? Klar doch, derzeit ist Testen in aller Munde, neben dem Impfen gilt es als wirksamer Schutz gegen das Coronavirus. Und nicht minder klar ist, dass Ärzte und Apotheken Möglichkeiten zur Testung parat halten. Dass nun auch die Stadt in dieser Hinsicht mitmischt, hat für Oberbürgermeister Hans D. Reinwald einen ganz einfachen Grund: "Wir wollten", erklärt er hierzu, "nicht warten, bis irgendwann von Bund oder Land eine Vorgabe kommt."
Hinzu komme, dass sich der überaus aktive Ortsverein Leimen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) dankenswerterweise bereit erklärt habe, mit fachkundigem Personal die Testungen durchzuführen. Folglich war es nach den Worten von OB Reinwald "natürlich nur ein kleiner Schritt zu dem Entschluss, hier auf dem ideal geeigneten Gelände des Rettungs- und Ausbildungszentrums am Schwimmbad-Parkplatz eine mobile Teststation aufzubauen".
Diese werde bis Ende März nun täglich von 18 bis 19.30 Uhr jedem die Gelegenheit bieten, sich kostenlos auf das Coronavirus und dessen Mutationen testen zu lassen. Die Testpersonen müssen sich in einer Liste eintragen, damit der Verlauf nachvollzogen werden kann. Die Stadt hat für die Testung zunächst 6000 Tests aus der Notreserve des Landes erhalten. Die Testpersonen werden zur eigenen Sicherheit gebeten, eine medizinische Maske zu tragen und die eingezeichneten Abstände zu beachten.
Nicht am neu eingerichteten Testzentrum sehen wird man übrigens das Personal der Geschwister-Scholl-Schule. Deren Rektorin Konstanze Stöckermann-Borst berichtete auf RNZ-Nachfrage, dass man das "große Glück" habe, dass die Mutter eines Schulkindes Ärztin sei. Diese habe sich bereit erklärt, die Tests zweimal in der Woche – immer dienstags und donnerstags um 13 Uhr – direkt an der Schule durchzuführen.
Just am gestrigen Dienstag habe für rund 25 Lehrkräfte sowie die Erzieherinnen aus Hort und Kernzeit die erste Testung stattgefunden. Die Anmeldung für einen oder beide Termine erfolge jeweils freitags, sodass die Ärztin darauf basierend eine ausreichende Anzahl an Tests bestellen könne. Einige Kollegen würden sich aber auch, je nach Wohnort, zum Testen direkt an den nächstgelegenen Arzt oder Apotheker wenden.