Hintergrund: Regenrückhaltebecken in der Region

14.01.2019 UPDATE: 14.01.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 12 Sekunden

Viel höher hätten die Pegel nicht steigen dürfen - hier die Elsenz in Meckesheim. Foto: Feuerwehr

Region Heidelberg. (cm) "Wenn es noch weiter geregnet hätte, wäre es problematisch geworden", sagt Gerold Werner, der Geschäftsführer des "Zweckverbandes Hochwasserschutz Elsenz-Schwarzbach". Gerade noch rechtzeitig schloss der Himmel am Sonntagabend seine Pforten. Doch es hätte nicht mehr viel gefehlt, dass sich so manches Regenrückhaltebecken in der Region weiter gefüllt hätte und sogar übergelaufen wäre. So jedoch waren etwa die beiden Becken "Haager Tal" am Lobbach und "Rehhecke" am Mannbach in der Nähe des Lobbacher Ortsteils Waldwimmersbach "nur" zur Hälfte gefüllt. Allein sie hielten etwa drei Millionen Liter zurück. Diese Wassermenge wäre sonst über die Ufer getreten. Denn die Rückhaltebecken lassen nur so viel Wasser durch, wie das jeweilige Bachbett fassen kann, ohne dass es zu Überschwemmungen kommt.

Für den Zweckverband kam dies alles nicht überraschend. Zwar gab es keinen Starkregen, doch die Wassermengen der vergangenen Tage waren enorm. So kamen am Freitag und Samstag jeweils um die zehn Liter pro Quadratmeter zusammen, am Sonntag waren es dann 30. "Das war zu viel für den gesättigten Boden, der kein Wasser mehr aufnehmen konnte", erklärt Gerold Werner.

Die ersten Rückhaltebecken schlugen um die Mittagszeit an. Nicht nur in den eingangs erwähnten Becken staute sich das Wasser, auch in jenen in Spechbach, Wiesenbach und Mönchzell. Diese waren nur zu einem Viertel gefüllt. Anders als vor einem Jahr wurden nun in Meckesheim am Lobbach rechtzeitig Sperren eingesetzt, die das Wasser zurückhalten. Dies hatte das letzte Mal nicht geklappt. Damals lief das Wasser auf die Luisenstraße. In Meckesheim, aber auch in Bammental hielt die Elsenz die Feuerwehren auf Trab (siehe Artikel rechts).

Gegen Mitternacht gab es schließlich Entwarnung. Es hörte auf zu regnen, die Pegel fielen wieder, das gestaute Wasser in den Rückhaltebecken lief langsam ab. Manche waren auch gestern Mittag noch nicht ganz leer. "Doch nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser", weiß Gerold Werner aus Erfahrung.