Fiebermessen an der Kasse – Tankwart machte einen Spaß
Artur Sammet lässt sich von Corona den Humor nicht nehmen

Eppelheim. (aham) Artur Sammet trotzt dem Corona-Virus. Dabei setzt der Eppelheimer nicht auf Körperkraft, obwohl er als 16-maliger Weltmeister im Ringen wahrlich genug davon hätte. Vielmehr nutzt der 72-Jährige seine Geheimwaffe: Humor. Diese Woche hat der Kfz-Meister und Betreiber der Aral-Tankstelle in der Schwetzinger Straße bei einigen seiner Kunden die Körpertemperatur gemessen – und wurde so schnell zum Stadtgespräch.
Wie es dazu kam, hat Sammet schnell erzählt: Er sei gerade aus der Werkstatt in die Tankstelle gekommen. Dabei habe er noch das Infrarot-Thermometer in der Hand gehabt, mit dem er normalerweise die Temperatur in den Wasserschläuchen der Autos misst. Und spontan habe er eine Kundin, die an der Kasse stand, aufgefordert, ihm ihre Hand hinzuhalten. Mit dem Infrarotgerät könne er nämlich berührungslos ihre Körpertemperatur feststellen. "Es heißt ja, über 38 Grad und Fieber ist ein Anzeichen von Corona", so Sammet. "Da wollte ich sie beruhigen."
Die Frau habe gelacht. Und so wiederholte er das Ganze bei weiteren Kunden. Bei den Messungen kam er auf Ergebnisse zwischen 18 und 34 Grad. "Das Gerät ist nicht geeicht", schmunzelt Sammet. Die kältesten Hände habe aber definitiv ein Motorradfahrer gehabt. Sieben von acht Kunden hätten sich bei seiner Messaktion amüsiert, berichtet Sammet weiter. Nur einer nicht. Und dieser machte den Vorfall im Internet im sozialen Netzwerk "Facebook" öffentlich. "Das war bestimmt ein Zugezogener", vermutet Sammet.
So machte das Ganze in Eppelheim schnell die Runde. "Nachmittags kam extra eine Kundin zum Temperaturmessen", berichtet Tankstellen-Mitarbeiter Yasar Bora. Und er selbst sei noch am gestrigen Donnerstagmorgen auf dem Weg zur Arbeit auf der Straße angesprochen und gefragt worden: "Gehsch zum Fiebermesse’?"
Tankstellenbesitzer Sammet betont: "Das Ganze war ein Spaß." Das scheint auch bei den meisten Eppelheimern angekommen zu sein. Der 72-Jährige ist in der 15.000-Einwohner-Stadt nicht nur dafür bekannt, dass er für die Veteranen des AC Germania Ziegelhausen einen Titel nach dem anderen einheimst im Freistil- und griechisch-römischen Ringen sowie in der russischen Kampfsportart Sambo. Wer Sammet kennt, weiß auch: Dieser Mann muss eine Kalauer-Bibliothek auswendig gelernt haben. Über seinen Namen sagt er etwa: "Artur schreibt man ohne h – ich hab’ ja auch keine Haar’ mehr." Und auch in Zeiten, in denen das neuartige Corona-Virus bei vielen Menschen Angst auslöst, lässt er sich den Humor nicht nehmen und haut Sprüche raus wie: "Ich trinke Corona – als Bier." Oder: "Ich habe meinen Mitarbeiter für Hamsterkäufe losgeschickt – er kam mit einem Meerschweinchen zurück."