Rathaus Bammental. Foto: Reinhard Lask
Bammental. (bmi) Zahlen, Zahlen, Zahlen – gleich mehrere Tagesordnungspunkte der jüngsten Zusammenkunft des Gemeinderats drehten sich um Haushalte der Vergangenheit und Zukunft. Alle wurden vom Gremium einstimmig verabschiedet – ein Überblick.
Gemeinde
Kämmerin Eva-Maria Rother war es vorbehalten, die Jahresrechnung 2018 der Gemeinde zu präsentieren – und damit jede Menge gute Nachrichten. Denn die Einnahmen im Verwaltungshaushalt lagen bei rund 17,8 und damit etwa 1,1 Millionen über dem Plan. Hierbei erwies sich erneut die Gewerbesteuer mit knapp 2,1 Millionen Euro als Triebfeder. Die Ausgaben liefen dagegen mit 16,2 Millionen ziemlich genau auf die prognostizierte Summe hinaus. So konnten rund 1,6 statt geplanten 0,4 Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Im Vermögenshaushalt selbst wiederum wurden statt geplanten 4,3 nur rund 0,8 Millionen Euro ausgegeben. Das liegt unter anderem daran, dass sich die geplante Sanierung der Reilsheimer Straße verzögert hatte, wie Bürgermeister Holger Karl auf RNZ-Nachfrage erklärte.
Kombiniert mit der höheren Zuführung konnte somit nicht nur die geplante Entnahme von 2,8 Millionen Euro von den Rücklagen verhindert, sondern sogar weitere gut 1,2 Millionen Euro auf die "hohe Kante" gelegt werden. "Wir hatten schon zum Jahresbeginn mit 6,3 Millionen einen guten Stand in der Gemeindekasse, zum Jahresende 2018 liegen wir bei 7,54 Millionen Euro", bilanziert Rother mehr als zufrieden. Die Schulden der Gemeinde konnten um rund 130.000 auf 0,95 Millionen Euro getilgt werden. Dafür wurde für den Eigenbetrieb Wasserversorgung 2018 ein Darlehen über 1,5 Millionen aufgenommen. Damit sind dessen Schulden auf gut 2,4 Millionen gestiegen, die Gesamtschulden somit auf knapp 3,4 Millionen Euro.
Eigenbetrieb Wasserversorgung
Die knapp 0,7 Millionen Euro an Erträgen ließen Kämmerin Eva-Maria Rother von einer Rekordsumme sprechen, der Wasserbedarf fiel im trockenem Sommer 2018 enorm aus. Auch deshalb konnte der Eigenbetrieb Wasserversorgung einen kleinen Gewinn von rund 34.000 Euro erwirtschaften. Vielleicht noch wichtiger: Der Wasserverlust konnte auf rund 5 Prozent und verglichen zu im Schnitt knapp 13 Prozent der vergangenen Jahrzehnte mehr als halbiert werden. Um die Finanzlücken der vergangenen und kommenden Jahre auszugleichen – etwa die Kanalerneuerungen des Dammwegs und der Reilsheimer Straße – wurde 2018 ein Kredit über 1,5 Millionen aufgenommen.
Kommunaler Wohnbau
Von einem "großen Papiertiger" sprach Hauptamtsleiterin Kristina Leicht, die als Geschäftsführerin den Finanzbericht der Kommunale Wohnungs- und Grundstücks GmbH (KWG) vorstellte. Sie konnte auch große Zahlen vortragen. So hat die Gesellschaft der Gemeinde 2019 einen Gewinn von knapp 170.000 Euro erwirtschaftet, geplant waren 90.000. Auch für die kommenden Jahre bis 2024 sind jeweils sechsstellige und stetig steigende Gewinne eingeplant. Die Verbindlichkeiten konnten von 2,63 auf 2,51 Millionen gesenkt werden
Beteiligungsbericht
Die Gemeinde ist weiter alleiniger Gesellschafter der KWG, die wiederum an keinem anderen Unternehmen beteiligt ist – so ist es dem Beteiligungsbericht für das Geschäftsjahr 2018 zu entnehmen. Dieses wird mit einem Gewinn von knapp 170.000 Euro abgeschlossen. Die Prüfer sehen im hohen Sanierungsbedarf der KWG-Immobilien weiterhin ein Risiko für den Geschäftsverlauf.