Bammental. (bmi) Ja, auch Zahlen zu präsentieren kann Freude machen. Zumindest, wenn es um so positive Beträge geht wie bei der Jahresrechnung 2017 der Gemeinde Bammental. Kämmerin Eva-Maria Rother war es vorbehalten, das laut Bürgermeister Holger Karl "außergewöhnlich gute Ergebnis" vorzustellen.
Rechnungsamtsleiterin Rother umriss das Zahlenwerk - erfreulich hin oder her - nur grob. Schließlich war die Jahresrechnung im Verwaltungsausschuss vorberaten worden. Besonders interessant war dabei die Entwicklung der allgemeinen Rücklage. "Eigentlich wollten wir aus dieser Rücklage 0,85 Millionen entnehmen", sagte Rother. Musste die Gemeinde aber nicht.
Im Gegenteil. Rund 2,15 Millionen Euro konnten vom Vermögenshaushalt in den Sparstrumpf eingezahlt werden, sodass Bammental Endes des Jahres 2017 über rund 6,3 Millionen Euro auf der hohen Kante verfügte. "Wenn man Rücklage und Schuldenstand saldiert, dann kann man sagen: Bammental ist schuldenfrei", freute sich Kämmerin Rother. Auf dem Papier hatte die Gemeinde zum Jahresende 2017 einen Schuldenstand von rund 1,07 Millionen Euro.
Wenig überraschend war, dass die Gemeinderäte mit den präsentierten Zahlen gut leben konnten und der Jahresrechnung einstimmig zustimmten. "Es ist sehr erfreulich, dass sich die Finanzsituation so positiv entwickelt hat", warf Anette Rehfuss (Grüne) in die Runde. Sie sah aber auch die Kehrseite der Medaille: "Ist nun zu befürchten, dass wir aus den Förderprogrammen herausfallen, wenn wir Zuschüsse beantragen?", fragte sie. "Das ist jetzt schon so", bestätigte Holger Karl. Jedoch habe die Gemeinde weiterhin Chancen auf Fachförderungen. Diese werden unabhängig von der Haushaltssituation vergeben.
Nicht ganz so rosig sieht es derweil beim Eigenbetrieb Wasserversorgung aus. Nicht wegen des für 2017 verzeichnete Jahresverlustes von rund 7000 Euro, der ist halb so wild. Für das laufende Wirtschaftsjahr wurde vom Gemeinderat einstimmig eine Kreditaufnahme über rund 1,5 Millionen Euro beschlossen. "Diese ist nötig, da die Kreditaufnahme in den Jahren zuvor ausgelassen wurde", erklärte Eva-Maria Rother. Dadurch habe sich eine Deckungslücke von rund 1,1 Millionen Euro aufsummiert. Zudem werden die Sanierungsmaßnahmen an der K 4160 und im Dammweg für 2018 und 2019 hohe Kosten verursachen.
"Hat die Kreditaufnahme Auswirkungen auf den Wasserpreis?", wollte Wolfgang Ziegler (Pro Bammental) wissen. Für Abwasser und Wasser müsse neu kalkuliert werden, bestätigte Bürgermeister Karl. "Es kann durchaus sein, dass der eine Preis nach oben, der andere nach unten rutscht."