Wer Vögel im Winter mit Futter unterstützen möchte, muss dafür nicht extra ein Vogelhaus anschaffen. Regelmäßig gereinigte Schälchen mit Sonnenblumenkernen werden ebenfalls sehr dankbar angenommen. Foto: Stefan Weindl
Mosbach. (stk) Die Temperaturen sind weit unter dem Gefrierpunkt, die Sonne strahlt, alles ruht unter einer Schneedecke – für uns Menschen ist das "Winterwunderland". Für die Vögel bedeutet es Stress: Die ohnehin knappe Nahrung ist nun unerreichbar. Da können wiederum die Menschen helfen, indem sie für die Vögel Futter bereitstellen.
Grundsätzlich ist eine Vogelfütterung vor allem im Winter empfehlenswert. "Dann kommen wesentlich mehr Vögel zur Futterstelle, und bei niedrigen Temperaturen ist es einfacher, für die notwendige Hygiene zu sorgen. Bei Frost oder Schnee werden besonders viele Vögel das Angebot annehmen", schreibt der Nabu.
Peter Baust ist Vorsitzender des Nabu Mosbach. Auch er hat bei den fallenden Flocken und sinkenden Temperaturen wieder vorgesorgt. "Es ist sehr sinnvoll, jetzt die Vögel zu füttern", betont er. Sauberkeit, Katzensicherheit und Trockenheit seien die drei Faktoren, auf die man achten müsse. Ansonsten benötige man aber keine große Ausstattung: "Vogelfutter gibt es inzwischen in nahezu jedem Supermarkt. Ich persönlich nehme immer Sonnenblumenkerne", sagt Baust. Seine Erfahrung: Aus Mischungen pickten sich die Vögel nämlich genau die immer raus. "Wichtig ist aber auch Obst, zum Beispiel Äpfel, rauszulegen", sagt Baust. Denn Amseln und Drosseln würden das sehr gerne fressen.
Spezielle Vogelhäuser braucht es eigentlich nicht
Zugvögel seien aus dem Süden noch nicht zurückgekehrt. "Es sind aber schon viele Vögel hier, die in Skandinavien brüten und hier den Winter verbringen", so der Nabu-Vorsitzende. Rotdrosseln oder Erlenzeisige zum Beispiel. "Und dann gibt es natürlich auch noch einige andere Vögel, die es sich hier bei uns im Winter gut gehen lassen. Die Vogelwelt ist immer in Bewegung, zieht über den ganzen Kontinent", sagt Baust. Die Forschung zu diesen Zugbewegungen stecke immer noch in den Kinderschuhen.
Für einen Vogelfutterplatz braucht es übrigens keine speziellen Vogelhäuser. "Einfache Spender sind oft besser, da man diese gut reinigen kann." Einen Spender könnte man auch aus einem gespülten Tetra-Pack oder einer leeren PET-Flasche basteln. "Es reicht aber auch, Futter in Schüsseln an geschützten Orten bereitzustellen. Das kann auch eine Fensterbank sein", erklärt der Vogelliebhaber. Was man dagegen vermeiden sollte, ist eine allzu großzügige Fütterung der Vögel. "Da schafft man sonst Abhängigkeiten."
Zudem sei es wichtig, im eigenen Garten auch mal etwas Unordnung zuzulassen, damit Insekten und Würmer Plätze finden, um zu überwintern. Dann finden nämlich auch die Vögel ausreichend Futter. "Richtig betrieben ist die Winterfütterung Hilfe und Naturerlebnis zugleich. Ihren Platz unter den beliebtesten Aktivitäten im Vogelschutz soll sie auch in Zukunft nicht verlieren", ist der Nabu überzeugt.