Schon in Nutzung sind die mobilen Endgeräte unter anderem am Auguste-Pattberg-Gymnasium. Foto: zg
Mosbach. (schat/stm) Lieferdienste haben derzeit Hochkonjunktur. Im Gastrobereich helfen sie ein wenig, um die Corona-bedingte Schließung abzufedern, und in der Vorweihnachtszeit steigt die Päckchen- und Paketfrequenz (leider) ohnehin immer. Eine Lieferung, auf die man auf Empfängerseite schon sehnlich gewartet hat, kann nun die Stadt Mosbach zustellen. Die 600 iPads, die im Zuge des Sofortausstattungsprogramms des Landes in der Corona-Krise für die zwölf Schulen unter städtischer Trägerschaft geordert worden waren sind endlich da.
Oberbürgermeister Michael Jann übergab dieser Tage gemeinsam mit dem Digitalisierungsbeauftragten der Stadt Mosbach, Michael Ferch, stellvertretend elf iPads an Schulleiterin Romy Maylandt von der Kurfürstin-Amalia-Grundschule in Lohrbach, an alle anderen Schulen gehen bzw. gingen die mobilen Endgeräte parallel ohne offiziellen Besuch raus. Die iPads sollen dann leihweise an Kinder vergeben werden, die bei ausfallendem Präsenzunterricht zu Hause weder auf Laptop noch Tablet zurückgreifen können.
Michael Ferch (links) und OB Michael Jann (rechts) übergaben stellvertretend an der Schule in Lohrbach iPads. Foto: stmMit den im Corona-Hilfsschirm zur Verfügung gestellten Mitteln hat die Stadt Mosbach insgesamt 600 iPads der achten Generation mit entsprechenden Schutzhüllen sowie Vorkonfiguration für insgesamt rund 290.000 Euro angeschafft. Die Geräte sind je nach Schulform mit unterschiedlichen Lern-Apps ausgestattet und sofort einsatzbereit.
"Die Kinder werden sich sehr über die neuen Geräte freuen, schließlich mussten einige im Frühjahrs-Lockdown mit dem Handy der Eltern vorlieb nehmen", erklärte Schulleiterin Romy Maylandt bei der Geräteübergabe in Lohrbach.
Erfreut über Post von der Stadt ist man auch in Neckarelz: Gleich 195 der mobilen Endgeräte gehen an das Auguste-Pattberg-Gymnasium. "Natürlich hoffen wir, dass wir den Präsenzunterricht fortführen können", sagt Schulleiter Dr. Thomas Pauer. Sollte es aber doch anders kommen, so könne man zumindest einem Teil der Schüler – am APG werden mehr als 1000 Kinder und Jugendliche unterrichtet – mit den iPads aushelfen. Hard- und Software seien aber nur die eine Seite, ist Pauer sicher: "Die Digitalisierung erfordert ein ausgereiftes, solides und pädagogisch fundiertes Konzept", sagt er. Am APG habe eine engagierte Medienentwicklungsgruppe ein solches bereits vor Corona erarbeitet. So werde etwa Medienbildung in Klasse fünf als unabhängiges Fach unterrichtet, ebenso gebe es für alle fünften Klassen schon seit mehreren Jahren ein Tablet-Projekt. "Wir vermitteln, wie diese als neue Lern- und Erfahrungsräume Lernprozesse individuell unterstützen können", erklären Studienrätin Janina Heibel und Oberstudienrat Dominik Weber, in deren Händen das Tablet-Projekt liegt. Der Stadt als Schulträger sei man dabei dankbar für die Weiterentwicklung im Bereich der Infrastruktur.