Neben dem Bestandsgebäude der Limbacher Gemeinschaftsschule (links) wächst der Neubau nun zügig aus dem Boden. Gewachsen sind allerdings auch die Kosten. Foto: Ursula Brinkmann
Von Ursula Brinkmann
Limbach. Zur "Ping-Pong-Personalie" entwickelt sich die Wahl eines Ortsvorstehers für Limbach. Denn erneut erhielt Bewerber Valentin Knapp im Gemeinderat nicht genügend Stimmen. Von 18 Gemeinderätinnen und -räten votierten in geheimer Wahl sieben für Knapp, aber neun dagegen, zwei Volksvertreter enthielten sich. Eine Mehrheit hätte in der Novembersitzung des Gemeinderats bei zehn Ja-Stimmen gelegen.
Was bisher geschah: Der Limbacher Ortschaftsrat hatte sich in zwei Abstimmungen auf keinen Kandidatenvorschlag für das Amt des Ortsvorstehers einigen können, da je drei Stimmen auf Valentin Knapp und den bisherigen Amtsinhaber Valentin Kern entfielen. Ein Losentscheid ging zugunsten Knapps aus, der daraufhin dem Gemeinderat vorgeschlagen wurde, der in dieser Angelegenheit das beschließende Gremium ist. Der Vorschlag bekam jedoch in der Sitzung am 14. Oktober nicht die erforderliche Stimmenzahl. Und auch im zweiten Wahlgang in der jüngsten Sitzung reichte es erneut nicht für Valentin Knapp. So dass nun der Ortschaftsrat wieder dran ist.
In Zeiten anscheinend unaufhörlich kletternder Preise beim Bau verwundert es nicht, dass ein Sachstandsbericht über die Baumaßnahmen an der Gemeinschaftsschule Limbach ebenfalls von Preissteigerungen handelt. Derzeit sind es Hochbau und technische Anlagen, die sich teurer als in der Kostenschätzung entwickeln. Die Mehrkosten addieren sich auf mehr als eine halbe Million Euro.
Die Gründe, erläuterten Planer Gregor Kloess und Bürgermeister Thorsten Weber detailliert anhand von zehn Nachträgen, seien vielfältig: nicht vorhandene Bestandspläne, die im Verlauf der Bauphase ersichtlich gewordene Notwendigkeit der Errichtung einer Baustraße, das Auftauchen nicht bekannter Drainageleitungen, der Austausch von nicht tragfähigem Füllmaterial im Bereich des alten Kanals, mehr Rückbiegeanschlüsse für Sichtbetonwände und – siehe oben – vor allem allgemeine Kostensteigerungen in der Baubranche. An einigen Stellen aber kommt die Gemeinde als Bauherrin bei dem Zehn-Millionen-Projekt auch günstiger weg, etwa bei der Dämmung der Bodenplatte oder beim Aushub.
Am Freitag vor der Sitzung hatte sich der Gemeinderat vor Ort ein Bild von der Baustelle gemacht. Immerhin konnte Alois Johmann (CDU) berichten, dass man von der Baustelle angenehm überrascht gewesen sei: "Da sah’s gut und ordentlich aus." Wie man generell froh feststellte, dass die offiziell am 19. August begonnenen Rohbaumaßnahmen nun zügig voranschritten. "Die Fortschritte können wir fast täglich sehen", konstatierte Thorsten Weber.
Katharina Albert (Grüner Arbeitskreis) wollte wissen, ob die Raumeinteilung der Schule mit der Lehrerschaft abgestimmt sei. Die Pläne seien auf stabile Zweizügigkeit mit zwölf Klassen ausgelegt, erläuterte Bürgermeister Weber und erinnerte daran, dass man sich seinerzeit beim Planungsentwurf 2016/2017 mit der Schulleitung und Lehrerschaft abgestimmt habe. "Im Laufe der weiteren Planungen hat es Anpassungen gegeben, in die auch die Anregungen der späteren Nutzer sowie Lehrplan-bedingte Impulse eingeflossen sind."
Ein Dauerthema in Limbach mit seinen Ortsteilen ist die Zuverlässigkeit der Busverbindungen, besser die Unzuverlässigkeit, wie Jochen Camarena y Volk von den Freien Wählern bemängelte. Leider könne auch er nicht mehr tun, als immer wieder die Beschwerden weiterzugeben, reagierte Thorsten Weber mit Verständnis. "Sagen Sie’s mir, ich gebe es an den BRN und ans Landratsamt weiter."
Auch nicht zum ersten Mal wurde der NEO-Bus thematisiert, jener Rad- und Wanderbus, der zwischen Eberbach und Amorbach verkehrt und dabei Wagenschwend (fast) streift. Gern würde man ihm einen Stopp im Dorf "verordnen". Limbachs Gemeindeverwaltung ist deshalb im Austausch mit der ÖPNV-Abteilung im Landratsamt. "Da bleiben wir dran", versicherte Weber dem Frager.