Corona-Krise

Masken-Tragen ist im VRN-Gebiet auch an den Haltestellen Pflicht (Update)

Wie das Verkehrsunternehmen auf die aktuelle Situation reagiert

03.04.2020 UPDATE: 12.05.2020 16:00 Uhr 12 Minuten, 24 Sekunden
Straßenbahn der Linie 5 (frühere OEG). Foto: Dorn

Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus im ÖPNV

Rhein-Neckar. (RNZ/rl) Aufgrund der Neuregelungen der Corona-Verordnungen weist der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) darauf hin, dass in den öffentlichen Verkehrsmitteln Bus und Bahn sowie auch an den Bahnhöfen und Haltestellen im VRN-Verbundgebiet das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht ist. 

Bei Nutzung von Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahverkehrs und der hierzu gehörenden Einrichtungen ist eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Dies gelte vor allem für den Aufenthalt an Haltestellen oder Bahnsteigen, ebenso für den Schülerverkehr sowie für Taxi- und Mietwagenverkehre, auch wenn der Weg mit Bus und Bahn nur eine kurze Reisezeit beansprucht bzw. nur einige wenige Haltstellen weit gefahren wird. 

Die Fahrgäste sind verpflichtet, eine solche Maske mit sich zu führen und sie auch an den Haltestellen wie Bahn- und Bussteigen aufzusetzen. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind nur Kinder unter sechs Jahren und Personen, bei denen das Tragen einer Maske aus medizinischen oder sonstigen zwingenden Gründen nicht möglich ist.

Nach dem immer mehr Lockerungsmaßnahmen im alltäglichen miteinander von Seiten der Politik beschlossen werden, bedeute dies auch eine Steigerung der Fahrgastzahlen. Beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gehe es um gegenseitige Rücksichtnahme auch an den Haltstellen mit Ein- und Ausstiegssituationen und um den Schutz gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Daneben gelte es ebenfalls die allgemeinen Hygienemaßnahmen einzuhalten, wie Husten und Niesen in die Ellenbeuge, Hände vom Gesicht fernhalten, Hände waschen oder desinfizieren und Abstand halten, soweit dies möglich sei.

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Update: Dienstag, 12. Mai 2020, 16 Uhr


Land ersetzt Elternanteil an nicht genutzten Schülertickets im VRN

Rhein-Neckar. (RNZ) Das Land hat eine Lösung vereinbart, um die Familien von den Kosten für nicht genutzte Schüler-Abos während der Corona-Pandemie in Baden-Württemberg zu entlasten. Demnach wird im Bereich des Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) für zwei Monate die Elternanteile bei den Schülerabonnements für diejenigen zu übernommen, die trotz der Schulschließungen dem ÖPNV die Treue gehalten haben. Das teilt das Unternehmen mit

Im VRN ist in Planung, dass für die Monate Juni und Juli die Beiträge zum VRN-Maxx-Ticket, deren Inhaber Ihren Wohnsitz im baden-württembergischen Verbundgebiet haben, nicht abgebucht werden sollen, sofern die Tickets nicht bereits gekündigt wurden oder die Eltern bereit sind, eine schon erfolgte Kündigung zurückzunehmen oder das Maxx-Ticket erneut zu bestellen.

Zunächst müssen nun jedoch noch die Details der Abwicklung der Maßnahme mit dem Land geklärt werden. Sobald dies geschehen ist, werden alle Inhaber der Schülerabos von den jeweiligen Abocentern der Verbundunternehmen entsprechend informiert werden.

Update: Freitag, 8. Mai 2020, 13 Uhr


Von Harald Berlinghof

Rhein-Neckar. Busse und Bahnen verkehren nach Notfahrplänen. Schüler dürfen nicht in die Schule, Studenten nicht an die Uni, und ältere Menschen sollen zu ihrem eigenen Schutz zu Hause bleiben. Vor Freizeitfahrten warnen die Verkehrsunternehmen selbst. Darüber hinaus werden Berufstätige zu Home-Office-Arbeitern oder steigen lieber aufs Fahrrad oder ins Auto um, damit sie nicht im Berufsverkehr in Bussen oder Bahnen eine Ansteckung mit dem Coronavirus riskieren.

Dabei verlängern die Verkehrsanbieter schon ihre Züge, damit man Abstand halten und sich und andere schützen kann. Oder sie lassen zusätzliche Busse fahren auf wichtigen Linien. Mehr Logistik also für weniger Fahrgäste: Man kann sich vorstellen, dass diese Faktoren der Coronakrise die öffentlichen Verkehrsbetriebe in eine finanziell schwierige Situation bringen.

Doch viele Kunden, die ihr Ticket – sei es das Semesterticket oder die "Karte ab 60" – zurzeit nicht richtig ausnutzen können, fragen sich, ob sie von der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) oder vom VRN eine Kostenerstattung bekommen können. So auch Magdalena B. aus Eberbach, die sich an die RNV gewandt hat mit der Bitte, den Monatsbeitrag für den April in Höhe von 45,70 Euro nicht abzubuchen. Denn: "Ich bleibe zu Hause. Wohin sollte man überhaupt fahren", fragt sie. Die RNV habe trotzdem abgebucht, berichtet die Seniorin in einer Zuschrift an die Redaktion.

"Die Ticketinhaber bekommen zwar von uns die Abbuchungen, aber wir machen nur den Vertrieb für den VRN", so Moritz Feier, Pressesprecher der RNV. Die Tarifhoheit liegt beim VRN. "Das Thema ist bei uns auf der Tagesordnung. Die Versammlung der Verkehrsunternehmen im VRN wird sich damit befassen und eine einheitliche Regelung beschließen", so Thiemann. Wie die aussehen könnte, ist noch offen. Auch, wann es soweit sein wird. Hinter vorgehaltener Hand ist von einer möglichen Kompromisslösung die Rede. Eventuell in der Art, dass nur Teile der Monatsbeiträge abgebucht werden.

Wie stark der Rückgang an Fahrgästen und Fahrgeldmindereinnahmen ist, kann man beim VRN noch nicht sagen. Man erhalte die Zahlen immer erst im Folgemonat. Mitte April bekommt man also die Zahlen für März. Aber erst im Mai wird der extreme Rückgang der Fahrgastzahlen des April vorliegen. "Wir werden also erst Mitte Mai wissen, wie hoch die Fahrgeld-Mindereinnahmen sein werden", betont der Sprecher. Es werde auf jeden Fall eine einheitliche Regelung für alle Mitgliedsunternehmen geben. Dabei handelt es sich um 55 Verkehrsanbieter im VRN-Gebiet – von der DB Regio Mitte über die RNV und den BRN bis zur Altriper Fähre.

Auch das Land Baden-Württemberg habe die Nahverkehrsnutzer darum gebeten, nicht sofort zu kündigen. "Wenn alle oder viele jetzt kündigen, dann kommen die Verkehrsunternehmen in große Schwierigkeiten", betont Thiemann. "Gegenwärtig haben sich die Verkehrsunternehmen im VRN darauf verständigt, dass die gültigen Tarif- und Beförderungsbestimmungen nicht geändert werden und nach wie vor zu beachten sind", liest man auf der Homepage des VRN.

"Für diese Entscheidung bitten wir um Verständnis. Die Krise trifft uns alle hart. Wir müssen sicherstellen, dass die Verkehrsunternehmen handlungsfähig bleiben und dass der ÖPNV auch in diesen Zeiten finanziert werden kann." Denn das Fahrpersonal in den Bussen und Bahnen, das die Beschäftigten von Kliniken, Altenheimen, Lebensmittelgeschäften, Apotheken oder anderen in der Krise wichtigen Berufsgruppen jeden Tag zu den Arbeitsstätten und wieder nach Hause bringe, habe ebenfalls ein Recht darauf, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben.

Hierzu bedürfe es erheblicher Finanzmittel, die auch die Nutzer "als unsere treuen Kunden" beisteuern. So bittet der VRN darum, diese Umstände in die Entscheidung über eine mögliche Kündigung eines Tickets einzubeziehen. Die 72-jährige Magdalena B. empfindet sich dabei allerdings als "Spenderin für die RNV".

Update: Freitag, 8. Mai 2020, 6 Uhr


Von Marco Partner

Viernheim/Mannheim. Es ist eine langsame Rückkehr zum Arbeitsalltag. Seit Montag gilt die Maskenpflicht. Auch im öffentlichen Nahverkehr. Wird die Vorschrift zur Eindämmung des Coronavirus auch eingehalten, und wie wird sie empfunden? Als einschneidende Maßnahme, oder ist alles halb so wild? Bei einer Bahnfahrt mit der Linie 5 der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) zeigt sich: Die neue Regel wird akzeptiert, manchmal auch auf kreative und spielerische Art gelöst. Sie wirkt ungewohnt, aber nicht erschreckend.

Viernheim, kurz nach 7 Uhr im Berufsverkehr. Vereinzelt schleichen sich ein paar Autos aus den Wohnblocks. Auch an der Tivoli-Haltestelle gegenüber dem Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim ist es am frühen Morgen noch gemächlich ruhig. Heidi wartet auf die Bahn. Die Mittvierzigerin ist auf dem Weg zum Klinikum in Mannheim. Als Krankenschwester trägt sie die Einweg-OP-Masken stets in der Handtasche. "Ich bin schon lange daran gewöhnt, aber ich bezweifle, dass die Regel gleich eingehalten wird", sagt sie mit Blick in die wartende Runde.

Außer ihr scheint keiner der Fahrgäste eine Gesichtsbedeckung dabei zu haben, dabei sollte man sie auch an den Haltestellen tragen. Doch kaum kommt die nun wieder im Regelbetrieb verkehrende "Fünf" zum Stehen, wird in Hand- und Jackentaschen gekramt, das Maskengummi hinter die Ohren gespannt, und eingestiegen.

Auch das Fahrpersonal von Bussen und Bahnen ist bei der RNV mit Masken ausgestattet. Im abgetrennten Führerstand ist das Tragen des Atemschutzes aber keine Pflicht. Die Busse sollen in Kürze mit neuen Plexiglasscheiben ausgerüstet werden, dann sei auch wieder der Einstieg sowie der Ticketkauf beim Fahrer möglich, heißt es von der RNV.

Fahrgäste, die wirklich ohne Mund- und Nasenschutz unterwegs sind, werden von Helena Wille und Lara Pontes-Schmeckenbecher angesprochen. Die beiden RNV-Mitarbeiterinnen sind heute nicht als Fahrkarten-, sondern eher als Maskenkontrolleurinnen im Einsatz. Und positiv überrascht. "Die Leute halten sich daran, viele sind auch mit selbst genähten Masken unterwegs", betonen sie. Andere hüllen sich in Schals, Kopf- und Multifunktionstücher. Ansonsten helfen die beiden Damen mit Einwegmasken aus und mit Info-Zetteln, wie der Mundschutz überhaupt richtig zu tragen ist. Ist kein Personal an Bord, werden Maskenmuffel per Durchsage auf ihre Pflicht hingewiesen. Für Sanktionen ist letztlich aber die Polizei zuständig, nicht die RNV.

In Käfertal, der Neckarstadt oder am Nationaltheater steigen kaum neue Passagiere zu. Und wenn, zeigen sich zwei Bilder: Die einen wirken schon sehr maskenroutiniert. Andere zücken den Schutz erst im letzten Moment, als wäre die Maske das Ticket, das es vor der Fahrt zu lösen gilt. Und genauso schnell ist der Gesichtsschutz auch wieder abgezogen, wenn sich die Tür zum Aussteigen öffnet.

Tobias ist Mitte 20 und kommt aus Käfertal. Er lässt seinen schwarzen Mund- und Nasenschutz gleich auf, als er am Hauptbahnhof Richtung Lindenhof umsteigt. Um kurz vor 8 Uhr wirkt das Mannheimer Drehkreuz überraschend leer. "Für mich ist das noch alles sehr ungewohnt", sagt er und meint dabei nicht nur die stille Atmosphäre in den öffentlichen Verkehrsmitteln. "Das Atmen fällt mir schwer, mir fehlt die frische Luft", betont er. Geübter wirkt da Alim, der am Paradeplatz auf die "OEG" wartet. Der Hockenheimer trägt eine professionell wirkende Maske mit Atmungsfilter. "Seit einem Monat muss ich sie schon bei der Arbeit tragen. Am Anfang war es komisch, jetzt ist es fast wie Mütze tragen", erzählt er.

Natürlich gibt es auch die andere Seite: Fahrgäste, die mit Bierdose und qualmender E-Zigarre in die Bahn steigen, aber ohne Maske. Doch der Anteil ist laut Moritz Feier von der RNV-Pressestelle sehr gering. "Gefühlt 95 Prozent der Gäste haben die Maskenpflicht verinnerlicht. Proteste oder Widerstände gab es keine", betont er. Aber auch deutlich weniger Fahrgäste als sonst. Bereits um 6 Uhr am Morgen platzierten sich RNV-Mitarbeiter mit Info-Ständen in Mannheim, an der Bergstraße oder in Ludwigshafen. Auch Susann Becker, Leiterin der Unternehmenskommunikation, macht sich vor Ort ein Bild. "Bei anderen Verteileraktionen wie Fahrplanänderungen werden wir normalerweise überrannt", sagt sie. Jetzt verbuddelt der extra engagierte "Schlangen-Manager", der bei der kleinsten Unordnung für einen geregelten Abstand sorgen soll, die Hände tief in den Jackentaschen. "Es läuft geschmeidig ab. Aber mit einem regulären Bahnalltag ist das noch überhaupt nicht vergleichbar", so Becker.

Und so ist das, was während der Fahrt vielleicht noch mehr als die vermummten Münder und Nasen auffällt, das große Schweigen. Kein lautes Fachsimpeln über den Sport vom Wochenende, den es zurzeit nicht gibt. Kein Tratsch über die Ausflüge, kein Telefonieren. Stattdessen Abstand, Stille, leises Atmen hinter der Maske. Der gewohnte Bahn-Alltag, er ist trotz Rückkehr zum Regelbetrieb noch weit, weit entfernt.

Update: Dienstag, 28. April 2020


RNV weitet ab 27. April den Fahrplan wieder aus - So fährt der VRN ab Montag 

Von Carsten Blaue

Heidelberg/Mannheim. Nicht nur im Gebiet der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) nimmt das Nahverkehrsangebot ab Montag wieder Fahrt auf. Auch im gesamten Einzugsbereich des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) nähert sich der teils länderübergreifende Bus- und Bahnverkehr wieder den normalen Fahrplänen an, zumeist allerdings erst ab dem 4. Mai. Das teilte VRN-Geschäftsführer Volkhard Malik am Donnerstag mit. Bei Einschränkungen bleibt es zunächst im Abend- und Wochenendverkehr.

Nach Abstimmung mit der DB Regio AG gilt im Schienenpersonennahverkehr ab dem 4. Mai für den hessischen Kreis Bergstraße annähernd der Regelfahrplan. Lediglich die Regionalbahnlinie 2 von Mannheim nach Biblis und die S-Bahn-Linie 6 von Mannheim nach Bensheim verkehren bis auf Weiteres nicht. Fahrgäste können auf den "Main-Neckar-Ried-Express" ausweichen, das sind die Linien RB 67/68, RE 60 und RE 70. Der Abend- und Spätverkehr auf den Linien der "Riedbahn" RE 70 von Mannheim nach Frankfurt und auf der "Main-Neckar-Bahn" RB 67/68 und RE 60 von Heidelberg über Schwetzingen und Mannheim nach Frankfurt bleibt begrenzt.

Wie im hessischen und im rheinland-pfälzischen Bereich des VRN wird nach Auskunft des VRN auch in Baden-Württemberg das Angebot der S-Bahn Rhein-Neckar ab dem 4. Mai montags bis freitags von 6 bis 19 Uhr "deutlich verbessert". Somit gilt ab dann auf den S-Bahn- Linien S 1 bis S 4 wieder ein halbstündiger Takt. Auf der Strecke Heidelberg- Mannheim werden wieder alle Linien bedient. Die S 51 fährt aber nur stündlich von Aglasterhausen nach Meckesheim. Ab 20 Uhr wird ein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten.

Die Züge der S-Bahn ins Werk des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen werden ebenso nach dem üblichen Fahrplan verkehren. Auch von und nach Wörth sowie Germersheim wird es im Berufsverkehr ergänzende Fahrten geben. Zwischen Mainz, Worms und Mannheim werden bei der S-Bahnlinie 6 mit Schwerpunkten im Berufs- und Schülerverkehr ebenfalls wieder deutlich mehr Fahrten angeboten. Nach aktuellem Stand sollen die Buslinien im VRN-Gebiet ab 27. April (RNV und Kreis Bergstraße) beziehungsweise ab 4. Mai (Rheinland-Pfalz) wie an Schultagen verkehren. Die bisherigen Einschränkungen im Fahrplan in den Abend- und Nachtstunden werden auch hier zunächst beibehalten.

Schließlich weist der VRN nochmals auf die Pflicht hin, in Bussen und Bahnen einen Mund- und Nasenschutz zu tragen. Zudem gelten nach wie vor auch im Nahverkehr die Abstands- und Hygieneregelungen.

Info: Alle aktuellen Fahrpläne sind im Internet unter www.vrn.de oder über die myVRN-App zu finden. Ab 27. April sind Tarifauskünfte montags bis freitags zwischen 8 Uhr und 17 Uhr sowie Fahrplanauskünfte und Ruftaxibuchungen rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0 62 1 / 10 77 077 wieder möglich.

Update: Donnerstag, 23. April 2020, 18.04 Uhr


Rhein-Neckar. (RNZ/rl) Ab dem kommenden Montag, 27. April, bietet die Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) weitgehend wieder ihr reguläres ÖPNV-Angebot an: Von Montag bis Freitag fahren alle Busse und Bahnen bis 23 Uhr wieder nach dem regulären Fahrplan. Bis 23 Uhr gibt es Bus- und Bahnverbindungen von den Stadtzentren in die Stadtteile. Nach 23 Uhr wird der Verkehr eingestellt. Es wird vorerst keinen Nachtverkehr geben, wie in den letzten Wochen seit Einrichtung des "Corona-Fahrplans". An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen gilt vorerst der reduzierte "Corona"-Fahrplan weiter.

Auch die Ruftaxis im RNV-Betriebsgebiet verkehren ab dem 27. April wieder auf den regulären Linienwegen, allerdings nur bis 23 Uhr. Der Schulbusverkehr wird ebenfalls wieder aufgenommen. Nähere Informationen zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf das ÖPNV-Angebot in der Region sind unter www.rnv-online.de/coronavirus zusammengestellt.

Ebenfalls ab Montag, 27. April, werden die RNV-Mobilitätszentralen in Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg wieder geöffnet. Die Beraterplätze werden dann mit einem Plexiglasschutz versehen sein.

In den kommenden Tagen werden auch die Fahrerplätze in den Bussen mit Plexiglas-Kabinen ummantelt. In den umgerüsteten Bussen wird dann auch der Ticketkauf im Fahrzeug sowie der Vordereinstieg wieder möglich sein. Hierüber will die RNV gesondert informieren. Bis dahin müssen Fahrgäste nach wie vor die hinteren Türen der Fahrzeuge zu nutzen und bereits vor Fahrtantritt ein Ticket kaufen. Weitere Infos hierzu gibt es unter www.rnv-online.de/tickets 

Das Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung ist ab Montag für alle Fahrgäste in allen Busse und Bahnen der RNV verpflichtend. Zudem bittet das Unternehmen seine Fahrgäste dringend um die Einhaltung der neuen Regelung, die Beachtung der wichtigsten Hygieneregeln sowie weiterhin um gegenseitige Rücksichtnahme in dieser schwierigen Situation.

Update: Dienstag, 21. April 2020, 18.45 Uhr


Rhein-Neckar. (RNZ/mare) Einige der Einschränkungen, die von Bund und Ländern als Maßnahme zur Eingrenzung des Coronavirus eingeführt wurden, sollen in Kürze vorsichtig gelockert werden. Unter anderem betrifft dies auch den Schulbetrieb ab dem 4. Mai. Wie die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) mitteilt, bereitet sich auch das Verkehrsunternehmen auf die Lockerungen vor und arbeitet ein neues Angebot aus. Bis dahin wird der aktuelle Fahrplan Gültigkeit behalten.

Weiterhin wird allerdings für die Nutzung des ÖPNV gelten, dass die aktuellen Abstands- und Hygieneregelungen dringend eingehalten werden sollen. Zudem bittet die RNV ihre Fahrgäste, Busse und Straßenbahnen weiterhin mit Bedacht zu nutzen und, falls möglich, die klassischen Stoßzeiten zu meiden, damit sich der Kundenstrom entzerren kann. Auch wird das Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung sowohl an den Haltestellen als auch in den Fahrzeugen empfohlen.

Update: Donnerstag, 16. April 2020, 15.06 Uhr


Rhein-Neckar. (RNZ/mare) Aufgrund der aktuellen Ausnahmesituation, die die Corona-Krise darstellt, bittet die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) ihre Fahrgäste dringend, den ÖPNV aktuell nicht für Freizeitverkehre oder tagestouristische Aktivitäten zu nutzen, sondern nur dringend notwendige Fahrten, zum Beispiel zur Arbeit, zum Einkaufen oder für Arztbesuche, anzutreten. DAs geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten, ist es wichtig, dass die aktuell geltenden Abstandsregelungen auch in den Bussen und Bahnen eingehalten werden können. 

Update: Montag, 6. April 2020, 14.15 Uhr


Von Alexander Albrecht

Rhein-Neckar. Das Robert-Koch-Institut (RKI) fordert am Freitag mehr Platz in öffentlichen Verkehrsmitteln. Und die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise lassen die Ticketeinnahmen einbrechen. Harte Zeiten für die Verkehrsunternehmen. Und ihre Beschäftigten.

Wie Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der RNV auf RNZ-Anfrage sagt, diskutiert die Verkehrsgesellschaft aktuell mit dem Betriebsrat darüber, Kurzarbeit einzuführen. Er hält die Maßnahme für unabdingbar, um die sich abzeichnenden, massiven Fahrgeldausfälle zu kompensieren. Die wirtschaftliche Lage spitze sich jeden Tag weiter zu, erklärt Christiane Leonhardt, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). "Das nimmt dramatische Dimensionen an."

Der VDV vertritt viele kommunale Verkehrsbetriebe. Stark unter Druck stehen auch die privaten Busunternehmen, von denen viele Linienbusse betreiben. Vier von fünf Firmen sehen sich nach einer Umfrage in existenzbedrohender Weise von der Krise betroffen.

Nach zunächst drastischen Einschnitten im Fahrplan und vielen Beschwerden von Pendlern fahren seit Montag Busse und Straßenbahnen der RNV wieder früher und länger. Vor allem im morgendlichen Berufsverkehr sowie nach 22 Uhr ist das Angebot deutlich erweitert worden.

"Wir haben dafür sehr viele positive Rückmeldungen bekommen", sagt in der Beek. Die rasche Umstellung auf den Sonderfahrplan und die Erweiterung seien eine Herkulesaufgabe gewesen. Normalerweise habe man dafür ein Dreivierteljahr Vorlauf. Derzeit ist der reguläre Fahrbetrieb auf 60 Prozent heruntergefahren, Busse und Stadtbahnen seien durchschnittlich nur zu zehn bis 25 Prozent mit Kunden ausgelastet.

Für den Fall, dass ein Fahrzeug mal voller sei und der Mindestabstand nicht mehr eingehalten werden könne, müssten die Fahrer die Betriebszentrale der RNV informieren. Zu Beginn der Corona-Krise hätten Ticketkontrolleure darauf geachtet, dass die Fahrgäste weit genug auseinander sitzen, so in der Beek. Inzwischen gebe es dafür Durchsagen und Plakate.

Forderungen von RKI-Präsident Lothar Wieler nach weiteren Taktverdichtungen lehnt der RNV-Geschäftsführer angesichts der geringen Auslastungszahlen ab. Zumal die stark genutzten Straßenbahnen der Linie 1 (Mannheim) und der Linie 5 (frühere OEG) mit zwei Triebfahrzeugen unterwegs seien, was mehr Kapazitäten schaffe, und die RNV vorrangig große Gelenkbusse einsetze.

Den Unternehmenschef schiebt in der Beek zur Seite, wenn er an ältere und chronisch kranke Menschen appelliert, besser zu Hause zu bleiben. "Normalerweise ist es natürlich eine gute Entscheidung, mit Bus und Bahn zu fahren, aber im Moment sollten es nur diejenigen tun, die zur Arbeit müssen und kein Homeoffice haben", rät er.

In der Beek meint zum Beispiel das medizinische Personal, das im Uniklinikum Heidelberg arbeitet oder BASF-Beschäftigte, die Desinfektionsmittel herstellten. Die Verbindungen ins Neuenheimer Feld und zum Chemiekonzern nach Ludwigshafen sind zu Wochenbeginn auf die Wünsche der Pendler angepasst worden.

Mit Argusaugen verfolgt in der Beek die Entwicklung in den Schulen. "Denn eines ist klar: Wenn alle Schüler wieder zum Unterricht müssen, können wir nie und nimmer den Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten", sagt der RNV-Geschäftsführer. Er plädiert daher für eine stufenweise Wiedereinführung des Lehrbetriebs. Um für die Nach-Corona-Zeit startklar zu sein, arbeiteten die Werkstatt-Mitarbeiter so wie in "normalen" Phasen. "Der Fuhrpark soll fit sein, wenn es weitergeht", so in der Beek. Und schließlich sei es ja das große Ziel der Politik, dass mehr Menschen angesichts des Klimawandels öffentliche Verkehrsmittel nutzten.

Ein Sprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) hält das reduzierte Angebot angesichts der "drastisch eingebrochenen Nachfrage" und zum Schutz der Fahrgäste wie des Personals für gerechtfertigt. Auf aufkommende, berechtigte Beschwerden habe man sofort reagiert. So verkehre die S-Bahn zwischen Mannheim und Kaiserslautern im Berufsverkehr mittlerweile wieder in sogenannter Dreifachtraktion. Und auch die S3 von Karlsruhe nach Heidelberg (Ankunft: 7.11 Uhr und 8.11 Uhr) sowie in entgegengesetzte Richtung (Abfahrt: 16.48 Uhr) fahre mit drei Triebwagen.

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