Eine Wiese, ein See, eine Skaterbahn: An Ideen, wie man den Hospital-Park (Bereich oben links in der Brachfläche) gestalten könnte, mangelt es nicht. Foto: GGH/Christian Buck
Von Helen Moayer Toroghy
Heidelberg. Die Pläne sind groß – der Platz begrenzt. Auf dem Gelände des ehemaligen US-Hospitals soll bis Ende 2023 ein grüner Park in der Größe eines Fußballfeldes entstehen. Das klingt erst einmal nach jeder Menge Platz, aber für die Fläche von rund 7000 Quadratmeter gibt es zahlreiche Wünsche zur Gestaltung: eine Wiese, ein See, eine Skaterbahn – das sind nur ein paar wenige Ideen von einer langen Liste. Am vergangenen Dienstag fand mittels Online-Konferenz ein Stadtteilgespräch zur Mitgestaltung der Anlage statt. Mehr als 80 Bürger nahmen teil, informierten sich über den Stand der Planung und diskutierten in kleineren Arbeitsgruppen angeregt mit.
"Die Ideen, die es bereits für den Park gab, haben wir auf den Prüfstand gestellt", erklärte Andrea Krastel vom Landwirtschafts- und Forstamt. Angedacht seien im Rahmenplan eine Spiel- und Liegewiese, ein Jugendtreff, möglichst viele Bäume und ein See.
Doch der See, der von vielen Bürgern herbeigesehnt wird, steht jetzt auf der Kippe. "Er ist leider zu klein, um ihn so zu gestalten, dass ein ökologisches Gleichgewicht herrschen kann", so Krastel. Kleine Gewässer würden sich im Sommer schnell aufheizen, sodass Algen zum Problem werden könnten. Um das zu lösen, müsste man den "Teich" mindestens vier Meter tief anlegen. Damit niemand Gefahr läuft, im See zu ertrinken, müsse man den See dann allerdings einzäunen oder ihn so groß planen, dass er flach auslaufen kann.
Deshalb wolle man den "Tümpel" jetzt streichen, Wasser als Erlebniselement aber beibehalten, betonte Krastel. Das stieß bei einigen Teilnehmern auf Kritik: "Wenn man Naturnähe möchte, muss man eben auch das Risiko der Algen in Kauf nehmen", plädierte eine Teilnehmerin. Wasser als Matschplatz für die Kinder sei zwar eine tolle Sache, aber nicht wirklich natürlich.
Der Park muss vielen Interessen gerecht werden, denn am Ende sollen sich junge und alte Menschen gleichermaßen dort wohlfühlen. Auch mit möglichst barrierefreien Wegen und Sitzgruppen soll der neue Park gestaltet werden.
"Besonders wichtig ist uns ein Platz zum Freunde-Treffen, zum Chillen und für Sport", erklärte die 14-jährige Tabea. Über 300 Kinder und Jugendliche wurden im Vorfeld online befragt, was ihnen in einem Park am wichtigsten wäre. Die beiden Schüler Tabea und Benedict der Internationalen Gesamtschule Heidelberg stellten die Ergebnisse der Befragung vor: Über einen Sportplatz, über Bäume und Sträucher, eine Skatebahn, Schachbretter und Graffitiflächen würde sich die Jugend freuen. "Aber kein Teich, der eingezäunt ist, sondern etwas, das man auch berühren kann", so die Schülerin.
"Denkbar wäre auch, den Park unter ein Motto zu stellen", erklärte Elke Bayer von der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung. Denn natürlich könnten nicht alle Punkte umgesetzt werden, ohne Gefahr zu laufen, sich zu verzetteln.
"Am wichtigsten ist für uns Natur und dass wenig Asphalt und Beton verbaut wird", erklärte Tabea. Trotz der Fülle an Ideen scheint ein guter Kompromiss also nicht allzu fern. Denn damit trifft die Schülerin einen Punkt, der auch den Erwachsenen auf der Seele brennt. Naturnähe, Wasser, Barrierefreiheit waren die Schlagworte, die immer wieder fielen. "Wasser sollte dabei aber nicht nur als Spielelement auftauchen", berichtete Bayer über das Ergebnis ihres Arbeitskreises. Jetzt sollen die Vorschläge der Bürger in den Bauauftrag eingearbeitet werden. Dann werden drei Büros damit betraut, einen Entwurf zu gestalten, der möglichst allen Bedürfnissen gerecht wird.
Zuletzt wird ein Gremium bestehend aus der Stadt, der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz und den Bürgervertretern über die Auswahl entscheiden.