Heidelberg. (pol/mare) Krumme Geschäfte bei der Zulassung von zwei Oldtimern: Ein 56-jähriger KFZ-Prüfer ist vom Amtsgericht Heidelberg zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er zwei Gutachten zu sogenannten Hot Rods gefälscht hat. Das teilen die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Bereits Ende Januar war Strafbefehl gegen den Gutachter einer Prüf- und Überwachungsorganisation wegen Beihilfe zur mittelbaren Falschbeurkundung in zwei Fällen erlassen worden.
Ford. Foto: Polizei
Der Mann erstellte 2014 für zwei Oldtimer-Umbauten falsche Gutachten. So fertigte er für ein Fahrzeug auf Basis eines 1927 hergestellten Ford ein Gutachten, das bestätigte, dass sich die Hautgruppen des Autos mit Ausnahme des Motors und des Innenraums im Originalzustand befinden. Und das, obwohl Modellbezeichnung und Identifikationsnummer darauf hindeuteten, dass es sich um einen Eigenbau handelte.
In einem zweiten Fall erstellte er ein Gutachten für einen Dodge Sedan, mit dem das Auto die Einzelbetriebserlaubnis erhielt. Erneut bestätigte er die Originalität wesentlicher Teile des Fahrzeugs, obwohl Veränderungen gegenüber dem Original vorgenommen worden waren.
In beiden Fällen führten die falschen Gutachten dazu, dass die Fahrzeuge als Oldtimer-Fahrzeuge (erkennbar am abschließenden H im Kennzeichen) für den Straßenverkehr zugelassen wurden.
Derzeit ermitteln die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Verkehrskommissariat Heidelberg in weiteren Fällen gegen Halter von Hot Rods sowie gegen Sachverständige, die falsche Gutachten erstellt haben sollen.