Die Gleisanlage ist seit drei Jahren fertig, auch Radfahrer können weiterfahren, doch für Autos endet die Eppelheimer Straße stadteinwärts hinter dem Studentenwohnheim „Alcatraz“. Foto: Philipp Rothe
Von Denis Schnur
Heidelberg. Gut drei Jahre ist es her, dass die ersten Straßenbahnen durch die Bahnstadt nach Eppelheim fuhren. Die Gleise liegen schon lange, sind größtenteils schön begrünt. Und doch wirkt es mitten in der Eppelheimer Straße, am Ende der Bahnstadt, als seien dort die Bauarbeiten an der neuen Verbindung urplötzlich eingestellt worden. Wer im Auto stadtauswärts am Bauhaus vorbeifährt, steht vor einem Geröllhügel und muss über die Henkel-Teroson-Straße ausweichen, um weiter Richtung Eppelheim zu fahren. Immer wieder erreichen die RNZ Anfragen von Leserinnen und Lesern, die sich wundern, warum es dort nicht weitergeht.
Das Problem ist auch bei der Stadtverwaltung bekannt. Jedoch lasse sich das Teilstück nicht ohne weiteres fertigstellen, wie eine Sprecherin gegenüber der RNZ erläutert. Denn dort verlaufen noch immer wichtige Gas- und Fernwärmeleitungen der Stadtwerke. Die müssten zunächst im weiteren Verlauf der Eppelheimer Straße fertiggestellt werden, damit sie zwischen Diebsweg und Bauhaus stillgelegt werden können. Und das dauert noch: "Die Baumaßnahme ist in der mittelfristigen Finanzplanung und der strategischen Projektliste für das Jahr 2023/2024 vorgesehen", so die Sprecherin.
Auch die Polizei muss hier einen Umweg fahren: Ein Teilstück der Eppelheimer Straße wirkt, als wären dort die Bauarbeiten urplötzlich eingestellt worden. Foto: Philipp RotheDann sollen jedoch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Wenn ohnehin gegraben wird, verlängern die Stadtwerke ihre Fernwärmeleitung, wechseln die Hauptwasserleitung aus und verlegen neue Stromleitungen. Die Ausschreibungen dafür sollen 2022 erfolgen. "Der Straßenbau soll dann gemeinsam mit dem Leitungsbau der Stadtwerke ab Herbst 2023 erfolgen", erläutert die Rathaussprecherin. Klar ist, dass dann die Eppelheimer Straße wieder durchgehend verlaufen soll. Wie genau die Passage gestaltet wird, steht jedoch noch nicht fest: "Der Vorentwurf ist gerade in Bearbeitung und soll noch in diesem Jahr in den Gremienlauf gehen."
Bis dahin will die Stadtverwaltung auch die Ampelschaltung am Ende der "Lücke" neu einstellen. An der Kreuzung zum Diebsweg im Süden und zur Henkel-Teroson-Straße im Norden kommt es zu Stoßzeiten nämlich immer wieder zu Staus. Weil sich darüber schon einige Pendler beschwert haben, reagiere die Stadt nun: "Derzeit läuft eine Umplanung der Steuerung, die im Laufe des Jahres umgesetzt werden soll", sagt die Sprecherin. Dadurch solle der Verkehr auf der Nord-Süd-Achse besser fließen. Priorität habe jedoch weiterhin die Beschleunigung des Nahverkehrs in der Eppelheimer Straße.