Coronavirus in Heidelberg

Fünf Ärzte der Uniklinik haben sich infiziert

111 Personen positiv getestet - Kliniken schotten sich weiter ab

16.03.2020 UPDATE: 17.03.2020 13:29 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde
Abstrich-Zentrum
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Heidelberg. (bik) Das Corona-Virus hat nun auch die ersten Mediziner im Universitätsklinikum Heidelberg erwischt. Wie das Klinikum am Montag bestätigte, wurden fünf seiner Ärzte positiv getestet. "Sie befinden sich in einem gesundheitlich stabilen Zustand mit leichten Symptomen und in häuslicher Quarantäne", erklärte eine Sprecherin. Das Gesundheitsamt überprüfe aktuell die Kontaktpersonen und entscheide in enger Abstimmung mit dem Universitätsklinikum, welche weiteren Tests notwendig seien. Auf die Arbeit im Klinikum hat der Krankenstand noch keine negativen Auswirkungen: "Die Patientenversorgung ist weiterhin gesichert", heißt es.

Nach Angaben des Gesundheitsamtes wurden bis zum Montagnachmittag 34 Heidelberger und 77 Bewohner des Rhein-Neckar-Kreises positiv getestet. Das waren 14 bzw. sieben mehr als am Vortag, insgesamt 111 Personen. 503 Kontaktpersonen wurden ermittelt. In Heidelberg befinden sich nun 164 Menschen in Quarantäne, im Rhein-Neckar-Kreis sind es 450 Personen. Im Ankunftszentrum für Flüchtlinge in Patrick-Henry-Village wurden bisher sieben Personen positiv getestet.

Besuchsverbot herrscht jetzt an allen Krankenhäusern, um das Infektionsrisiko für Patienten und Mitarbeiter zu minimieren. So teilte das St. Josefskrankenhaus mit, dass am Montagabend der Haupteingang geschlossen werde und Patienten und Besucher ausschließlich den Eingang der Liegendzufahrt nutzen sollen. Für Besucher gibt es Ausnahmen, die mit den Ärzten, der Notfallambulanz oder den Stationen abgesprochen werden müssen: Angehörige, die einen Sterbenden besuchen, Begleiter von Schwangeren und Notfallpatienten, frischgebackene Väter – und: Mutter oder Vater eines kranken Kindes unter zwölf Jahren.

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Auch in den Krankenhäusern Salem und St. Vincentius gelten Besuchsverbote mit ähnlichen Ausnahmen. In der Klinik St. Elisabeth wird im Kreißsaal und in den Mutter-Kind-Stationen eine Begleitperson gestattet. Die geriatrische Klinik Bethanien hat einen generellen Besuchsstopp eingerichtet. In dringenden Fällen können in Absprache Ausnahmeregelungen getroffen werden.

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