Heidelberg ist immer gut für einen Außendreh
Die Stadt war in den 50er und nochmals in den 90er Jahren ein beliebter Drehort für Spielfilme.
Heidelberg. (hö) Heidelberg ist als Drehort von Spielfilmen deutlich beliebter als von Fernsehserien: Der bekannteste Heidelberg-Film trägt die Stadt schon im Titel: "Heidelberger Romanze" (1951) mit der jungen Lilo Pulver; gefolgt von der deutschen Version des "Student Prince": "Alt-Heidelberg" (1959), mit Christian Wolff als Erbprinz Karl-Heinrich.
Hintergrund
hö. Prominent war Heidelberg in der ZDF-Serie "Der Mond scheint auch für Untermieter" (1995 bis 1997) vertreten: In den 25 Episoden geht es um die vielen Wohnungen, in die der Germanistikstudent Stefan Roggenkämp zieht - wobei er schon in der zweiten seine
hö. Prominent war Heidelberg in der ZDF-Serie "Der Mond scheint auch für Untermieter" (1995 bis 1997) vertreten: In den 25 Episoden geht es um die vielen Wohnungen, in die der Germanistikstudent Stefan Roggenkämp zieht - wobei er schon in der zweiten seine spätere Frau kennenlernt. Für Einheimische verwunderlich: Roggenkämp hat keinerlei Schwierigkeiten, sich eine neue Bleibe aufzutun, darunter auch die hochherrschaftliche des FAZ-Chefredakteurs.
In der Sat 1-Serie "Hallo Onkel Doc" (1994 bis 2000) kehrt der traumatisierte Kinderchirurg Markus Kampmann in seine Heimat Heidelberg zurück, nachdem bei einer OP in den USA einer seiner Patienten gestorben war. Er arbeitet dann doch später in der privaten Kinderklinik von Dr. Lüders - als klassisch-gütiger "Halbgott in Weiß". Die letzten sieben der insgesamt 81 Episoden spielen allerdings in Düsseldorf.
Der Schlagerfilm "Die große Chance" (1957) spielt auch hier, doch die meisten Szenen wurden in einem Berliner Filmstudio gedreht. In "1000 Melodien" (1956), wieder ein Musikfilm, stehen die Hauptdarsteller Martin Benrath und Gardy Granass - sie spielte auch schon bei der "Heidelberger Romanze mit" - immerhin auf der Alten Brücke. Eine längere Schloss-Szene ist in Helmut Käutners Komödie "Die Zürcher Verlobung" (1957) mit Bernhard Wicki und Lilo Pulver zu sehen. Ebenso spielt ein Teil des freizügigen Alain-Delon-Films "Nackt unter Leder" (1968) in Heidelberg, wo Delon laut Drehbuch wohnt.
Teilweise angesiedelt am Neckar, aber weitgehend im Studio gedreht, ist der Nazi-Verschwörungsthriller "Die Akte Odessa" (1974). Ausgerechnet in Heidelberg steht eine Firma, die Raketensysteme entwickelt, mit denen Israel zerstört werden soll.
In den Neunzigern erlebte Heidelberg ein Revival: Der Medizin-Thriller "Anatomie" (1999) mit Franka Potente spielt an der Uni, etliche Außenaufnahmen entstanden in der Altstadt. Doch der Klassiker schlechthin ist "Die Apothekerin" (1997) nach dem Ingrid-Noll-Krimi mit Katja Riemann und Jürgen Vogel - mit vielen für Einheimische gewöhnungsbedürftigen Szenen: Ein Cabrio rauscht den Philosophenweg entlang, die Untere Straße wird als Ausfallstraße dargestellt, und die Seppich-Waschstraße dient als Torbogen zum Neckarstrand.