Zur letzten Tour 2020 traf sich die Fahrradinitiative beim Spielplatz an der Neckarbrücke. Foto: Deschner
Von Marcus Deschner
Eberbach. "Radler kennen kein Wetter", ulkte Ellen Leytz zum Auftakt der vorläufig letzten gemeinsamen Tour der Fahrradinitiative Eberbach. Die fand kürzlich bei herbstlichem Regenwetter statt und wurde wieder von John Landis vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) organisiert. Zehn Radfahrer, darunter CDU-Landtagsabgeordneter Albrecht Schütte und Stadträte trafen sich teils mit E-Bikes beim Spielplatz an der Neckarbrücke.
Kritisch wurde die Strecke für Radfahrer nach Rockenau gesehen. Denn diese müssen auf der Straße fahren, einen eigens abgegrenzten Seitenstreifen gibt es nicht. Autofahrer rasen dort teilweise, da eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von hundert Stundenkilometern erlaubt ist. Man sollte darüber nachdenken, dieses Limit abzusenken. Lediglich aus Richtung Rockenau kommende Radler dürfen den Gehweg benutzen.
Geteilte Ansichten gab es darüber, ob man die Beckstraße – mit dann abgesenkter Geschwindigkeit für Autos – ins Radwegenetz einbeziehen sollte, oder ob der derzeitige offizielle Radweg entlang des Neckars die bessere Alternative ist. Peter Stumpf sprach sich für Letzteres aus. Allerdings müsse der Neckar-Radweg dann asphaltiert werden, da er bei Regenwetter nicht befahrbar sei. Auch die Auffahrt beim Bootshaus der Rudergesellschaft sei verbesserungswürdig. Beanstandet wurden die Absperrbügel bei der Kreuzung Kirchenweg/Beckstraße, die zu dicht beieinanderstünden.
Mehrfach beschäftigte die Neckarbrücke schon die Fahrradinitiative. Inzwischen habe man erfahren, dass man mit dem Rad wahlweise auf der Straße oder dem Gehweg fahren darf, sagte John Landis. Falls man auf dem Gehweg fahre, seien allerdings die Zu- und Abfahrten unklar. Viele Radfahrer benutzten auch den Gehweg auf der Südseite der Adolf-Knecht-Straße, obwohl dies eigentlich nicht erlaubt sei.
Weiter ging die Tour in Richtung Friedrichsdorfer Landstraße. Für Radfahrer in Richtung Norden eigne sich als Alternative die Route über die Hohenstaufenstraße. Brandgefährlich sei jedoch die Überquerung der Neuen Dielbacher Straße/L524. Die Kreuzung Friedrichsdorfer Landstraße/Wilhelm-Blos-Straße sei äußerst unübersichtlich für Radfahrende, wurde moniert. Und auf der Friedrichsdorfer Landstraße bis zu den Schulen müssten auch Kinder ab dem zehnten Lebensjahr auf die Fahrbahn ausweichen.
Schließlich stellte sich die Gruppe die Frage, wie Radfahrende aus Gaimühle, dem Gewerbegebiet Ittertal und den Schulen in die Innenstadt kommen sollen. Als Möglichkeit wurde die Strecke über die Berliner Straße und Untere Talstraße in Betracht gezogen. Dafür seien jedoch radlergerechte Anpassungen notwendig. An der Kreuzung Wilhelm-Blos-Straße/Neuer Weg stellte man fest, dass es für aus der Stadt kommende Radler kaum möglich ist, zur Ampel zu gelangen, ohne das Velo über den Neuen Weg zu schieben.
Zum Abschluss der Tour beschäftigten sich die Teilnehmer einmal mehr mit dem abrupten Ende des Radwegs bei der Shell-Tankstelle entlang des Radwegs an der Wilhelm-Blos-Straße. Hier sei dringender Handlungsbedarf gegeben.
Danach gab‘s für alle Glühmost mit Honigkuchen. Nun sollen die bei den verschiedenen Touren gemachten Verbesserungsvorschläge priorisiert und dann an die Stadt Eberbach weitergeleitet werden.