Wiesen und Äcker an der Bundesstraße: Hier könnte, so die Eberbacher SPD, ein Solarpark entstehen. Das wird von der Stadtverwaltung bis Jahresende geprüft. Foto: Christofer Menges
Eberbach. (cum) Der von der SPD angeregte Bau eines Solarparks in der Lautenbach wird zumindest geprüft. Dabei sollen auch die Flächen oberhalb der Bahngleise mit einbezogen werden. Insgesamt geht es um 4,2 Hektar Flächen, die im baden-württembergischen Energieatlas als "bedingt geeignet" ausgewiesen werden. Das entspricht etwa der Größe von sechs Fußballplätzen.
Bis auf Bettina Greif (CDU) stimmte der Gemeinderat der Prüfung zu. Greif hatte angeregt, die komplette Eberbacher Gemarkung auf die Eignung für Solarparks zu prüfen. Das sah Bürgermeister Peter Reichert angesichts einer Gemarkungsfläche von 8500 Hektar aber als "nicht praktikabel" an.
Die AGL sieht die Priorität für die Errichtung von Solarstromanlagen trotz ihrer Zustimmung nach wie vor eher auf Dächern öffentlicher Gebäude in der Stadt. Da dürfe – wie bei der Dr.-Weiß-Schule, bei der eine Fotovoltaikanlage wegen des Stadtbilds verworfen wurde – dann auch die Optik keine Rolle spielen, sagte Christian Kaiser.
Problematisch könnten bei einem Solarpark in der Lautenbach drei Faktoren sein: Laut dem kommissarischen Bauamtsleiter Karl Emig sind die Flächen in der Lautenbach überwiegend in Privatbesitz. Der Stadt gehören dort nur Wege und Verkehrsflächen. Sie kann also nicht einfach über das Gelände verfügen.
Laut dem Lindacher Ortsvorsteher Achim Helm, der dort Flächen bewirtschaftet, wird das Gelände bei Hochwasser auch häufiger überflutet: "Ich habe das schon fünfmal erlebt", sagte er im Gemeinderat. Dazu kommt, dass die Flächen im Landschaftsschutzgebiet liegen. Die Ausweisung eines neuen Gewerbegebiets dort hatte der Gemeinderat zuletzt vor zwei Jahren abgelehnt.
Dass die Chancen für Windkraft in Eberbach inzwischen schlecht stünden und ein Windpark auf dem Hebert immer unwahrscheinlicher würde, wie Rolf Schieck zur Begründung des SPD-Antrags gesagt hatte, wollte Peter Stumpf (AGL) hingegen nicht stehen lassen: Windkraft habe einen viel geringeren Flächenverbrauch als Solarenergie. "Wir brauchen zwölf Fußballfelder Solarstrom für den Ertrag eines Windrads", so Stumpf. Bis Ende des Jahres soll die Verwaltung dem Gemeinderat ihre Erkenntnisse mitteilen, ob in der Lautenbach ein Solarpark sinnvoll sein könnte oder nicht.