Zu den Mehraufwendungen für das im Frühjahr eröffnete Kulturzentrum Depot 15/7 genehmigte der Gemeinderat jetzt weitere 24 000 Euro Zusatzausgaben, sowie weitere Mehrausgaben in fünf anderen Bereichen. Archivfoto: Christofer Menges
Von Felix Hüll
Eberbach. Ein Zyniker hat mal gesagt, Pläne sind dazu da, gemacht und dann über den Haufen geschmissen zu werden. Auch wenn man das mit Blick auf den Eberbacher Haushalt 2020 nicht sagen kann, waren jetzt doch gegenüber dem Ansatz wegen außerplanmäßigen Aufwands Zahlen zu korrigieren – in der Summe um einen Betrag in der Höhe von rund 79.900 Euro.
Die zusätzlich angefallenen Kosten verteilen sich auf sechs unterschiedliche Bereiche - der größte Einzelbetrag davon sind die 24.000 Euro, um die das Kulturzentrum Depot 15/7 nochmals teurer als geplant geworden ist, obwohl zu Jahresanfang insgesamt schon einmal 150.000 Euro zusätzliche Kosten genehmigt worden waren. Der Gemeinderat billigte jedoch auch jetzt die Zusatzaufgaben und akzeptierte, dass die Kämmerei zu deren Deckung Mittel umbucht, die im Haushalt 2020 für die Hochbaumaßnahme Jugendzentrum veranschlagt worden waren.
Die nächsthöhren Ausgabeposten sind jeweils 13.000 Euro Mehrausgaben. Einmal fielen sie an, weil Zugangswege im östlichen Bereich des Friedhofs dringend saniert werden mussten. Für diese Zusatzausgabe werden vorhandene liquide Mittel herangezogen, die bislang nicht verplant waren. Der zweite 13000 Euro Betrag fiel an, weil sich bei der Straßenunterhaltung die nicht planbaren Ausbesserungsarbeiten häuften. Als Beispiele führte die Stadtverwaltung die Erneuerung der Fahrbahndecke jeweils in der Friedrichstraße und der Landesstraße 524 sowie den Eberbacher Anteil an der Erneuerung des Mühlenwegs. Insgesamt waren sogar 120.000 Euro überplanmäßige Kosten entstanden.
Zur Deckung über den vorhandenen Puffer im Haushaltsansatz hinaus werden auch hier 13.000 Euro liquide Mittel benötigt. Eine irrtümliche Buchung bei einem anderen Vorgang machte es erforderlich, 12.000 Euro an dadurch überplanmäßiger Auszahlung für WLAN-Arbeiten in der Steige-Grundschule nun auf den entsprechend richtigen Investitionsauftrag im Doppik-Haushalt umzubuchen.
Dei Corona-Pandemie wirkte sich auch insofern auf den Eberbacher Haushalt aus, dass die Stadtverwaltung verstärkt die Werbetrommel zugunsten des Angebotes "Urlaub daheim" rührte, weil wegen der Reisebeschränkungen immer mehr Menschen innerhalb Deutschlands ihre Ferien verbrachten und entsprechend Angebote suchten. Zielgruppe der zusätzlichen Aufwendungen des Verwaltungsressorts Kultur, Touristik, Stadtinformation waren sowohl mögliche auswärtige Gäste der Stadt, also auch Eberbacher Bürgerinnen und Bürger. Um die hier angefallenen 11.500 Euro Zusatzkosten zu decken, werden Haushaltsmittel verwendet, die für die wegen Corona abgesagte Veranstaltung "Lebendiger Neckar 2020" angesetzt worden waren. Die Kämmerei bucht diese Gelder entsprechend um.
Als letzten Posten der genehmigten Zusatzausgaben segnete der Gemeinderat 6.400 Euro für eine Schlussrechnung beim Neubau der Brücke über den Euterbach in Badisch-Schöllenbach ab. Der Sitzungsvorlage nach sei diese Schlussrechnung bei der Haushaltsplanung noch nicht absehbar gewesen. Hier werden zur Deckung 2020 nicht mehr benötigte Mittel für die Erneuerung der Brücke Untere Talstraße herangezogen und entsprechend umgebucht.
Der Gemeinderat erteilte einstimmig den zusätzlichen Aufwendungen bzw. Umbuchungen im Jahreshaushalt seinen Segen.