Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen gab die Entscheidung für Hardheim soeben im niedersächsischen Munster bekannt. Das Foto entstand bei einem Besuch der Ministerin in Hardheim im September 2017 und zeigt sie gemeinsam mit MdB Alois Gerig (l.) und Bürgermeister Volker Rohm. Foto: Rüdiger Busch
Hardheim. (rüb) Die Freude über das neue Panzerbataillon in Hardheim ist groß. Die RNZ fasst die Stimmen des Bundestagsabgeordneten Alois Gerig, von Ladnrat Achim Brötel und Bürgermeister Volker Rohm zusammen.
Bundestagsabgeordneter Alois Gerig: "Seit Jahren bin ich mit dem Bundesministerium der Verteidigung in Kontakt, um eine endgültige Schließung des Bundeswehrstandorts Hardheim abzuwenden. Vor zwei Wochen erhielt ich in einem persönlichen Gespräch von Bundesministerin Ursula von der Leyen die erlösende, noch vertrauliche Nachricht, dass in Hardheim ein neues Panzerbataillon aufgestellt wird. Mein Puls erhöhte sich schlagartig, denn mir war klar: Damit ist der Bundeswehrstandort Hardheim nachhaltig gesichert! Für Hardheim und für die Region ist es großartig, dass die Bundeswehr bleibt: Die Stationierung sorgt für einen Zuzug von zumindest 450 Soldatinnen und Soldaten sowie sicherlich auch einiger Familien. Das ist gut für Schulen, das Vereinsleben und den Einzelhandel. Investitionen der Bundeswehr in kalkulierter Höhe von rund 20 Millionen Euro bringen Aufträge für die heimische Wirtschaft. Zudem ist mit der Schaffung neuer ziviler Arbeitsplätze zu rechnen.
Allen Mitstreitern ein herzliches Dankeschön, die in den vergangenen Jahren beharrlich und mit Herzblut Überzeugungsarbeit geleistet haben - unser Einsatz hat sich gelohnt! Insbesondere bei den von mir initiierten Standortbesuchen von Ursula von der Leyen sowie der Staatssekretäre Christian Schmidt und Markus Grübel konnten wir nachdrücklich vermitteln, dass es ein großer Fehler wäre, Hardheim aufzugeben. Der Erhalt des Bundeswehrstandorts Hardheim war ein wichtiges Ziel meiner politischen Arbeit und ist nun ein schönes Weihnachtsgeschenk für unsere Heimat!"
Landrat Dr. Achim Brötel: "Für den Neckar-Odenwald-Kreis ist diese Entscheidung nicht nur wie ein Sechser im Lotto, sondern beinahe sogar schon wie ein Siebener. Und ich will ganz freimütig bekennen: Für mich persönlich ist das zugleich auch einer der schönsten Momente in meiner 20 Jahre andauernden kommunalpolitischen Tätigkeit. Wir werden die Soldatinnen und Soldaten samt ihren Familien mit offenen Armen begrüßen. Die Bundeswehr war schon in der Vergangenheit ein untrennbarer Teil unserer Raumschaft. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass die Bundeswehr in Hardheim endlich auch wieder eine Zukunft hat. Das ist als Standortfaktor im ländlichen Raum gar nicht hoch genug zu bewerten. Wir waren schon immer überzeugt davon, dass es keinen Sinn macht, eine intakte Infrastruktur, die noch dazu kurz zuvor für viel Geld von Grund auf modernisiert worden war, einfach brach liegen zu lassen. Das gilt erst recht in Kombination mit dem großen Standortübungsplatz. Viele gute Argumente, die für Hardheim sprechen. Letztlich hat hier also die Vernunft gesiegt.
Mein herzlicher Dank gilt in dieser Stunde Bundesverteidigungsministerin von der Leyen sowie allen militärischen wie politischen Entscheidungsträgern, die diese zwar erhoffte, bei Licht betrachtet aber kaum zu erwartende Entwicklung doch noch möglich gemacht haben. Ein ganz besonderes Dankeschön gebührt allerdings zweifelsohne unserem Bundestagsabgeordneten Alois Gerig. Dass die Bundeswehr jetzt sogar mit einem ganzen Bataillon nach Hardheim zurückkehrt, ist nämlich in hohem Maße ausschließlich und allein seiner Hartnäckigkeit, insbesondere aber auch seinem Verhandlungsgeschick und seinen hervorragenden politischen Kontakten zu verdanken. Die Entscheidung für Hardheim ist deshalb auch ein riesiger persönlicher Erfolg für Alois Gerig und wird immer untrennbar mit seinem Namen verbunden bleiben."
Bürgermeister Volker Rohm: "In den über 50 Jahren als Garnisonsgemeinde hat Hardheim sich stets zur Bundeswehr bekannt, sind die Bewohner unserer Region in jahrzehntelanger Partnerschaft den Bürgern in Uniform offen und freundlich begegnet. Integration war kein Befehl, sondern Überzeugungssache. Aus den gelebten Partnerschaften haben beide Seiten Nutzen gezogen - wie in der Vergangenheit, so soll auch in der Zukunft diese Tradition fortgesetzt werden.
Die erst kurz zuvor getätigten Investitionen und Unterhaltungsmaßnahmen innerhalb der Kaserne lösten mit dem Bekanntwerden der Schließung beim Steuerzahler Kopfschütteln und Unverständnis aus. Deshalb ist die Wiederbelebung des Standorts für Gemeinde wie für die Bundeswehr eine gute, ja optimale Lösung. Die Nutzung des Standortübungsplatzes (des größten seiner Art in ganz Süddeutschland) wie auch unser am Ort angesiedeltes Krankenhaus, die Angebote der Gemeinde auf den Gebieten Kinderbetreuung und Vereinsleben, unser Schulangebot und am Ort vorhandene Arbeitsplätze stellen weitere Pluspunkte dar. Alles in allem möchte ich deshalb von einer für alle Beteiligten guten Entscheidung sprechen, eben von einer wirklichen ,Win-Win-Situation’."