In Rosenberg ist im zu Ende gehenden Jahr mit dem aufwändigen Ausbau der Ortsdurchfahrt begonnen worden. Die Großbaustelle wird bis auf Weiteres das Ortsbild prägen. Die Kosten belaufen sich auf über 1,4 Millionen Euro. Foto: Helmut Frodl
Rosenberg. (F) In der Jahresabschlusssitzung des Rosenberger Gemeinderats zog Bürgermeister Gerhard Baar in seinem Jahresrückblick eine zufriedenstellende Bilanz. Wie er mit Blick unter anderem auf die Umsetzung von Bebauungsplänen, den Beginn des Großprojekts "Ausbau Ortsdurchfahrt Rosenberg" oder die anstehende Anbindung ans schnelle Internet feststellte, sei die Gemeinde in 2017 wieder ein gutes Stück vorangekommen. Zu den herausragenden Ereignissen in diesem Jahr gehörte die Auszeichnung des Ortsteils Hirschlanden im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" auf Bundesebene mit der Silbermedaille Ende Januar in Berlin.
Vom Leitwort "Sichern der Zukunft" sei auch in diesem Jahr wieder die Arbeit der Räte und der Verwaltung geprägt gewesen, sagte der Bürgermeister. Im Ortsteil Sindolsheim habe man mit der Umsetzung der beiden gewerblichen Bebauungspläne "Krappenacker" und "Mühlgärten" den Firmen die Möglichkeit zur Erweiterung gegeben und damit dazu beigetragen, wertvolle Arbeitsplätze sichern und schaffen zu können.
Als höchst erfreulich bezeichnete es der Bürgermeister, dass beim größten Arbeitgeber in der Gemeinde, der Firma Getrag, durch einen Anbau und eine neue Fertigungslinie 70 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Noch im Winter sei der Einstieg der Gemeinde in die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Technik erfolgt.
Die im März im Ortsteil Rosenberg abgehaltene Einwohnerversammlung habe einen guten Besuch verzeichnet. Themen seien unter anderem der fehlende Einkaufsmarkt, das geplante Wohnbaugebiet "Drei Morgen" und die Wiedereinführung der Ortschaftsverfassung im Ortsteil Rosenberg gewesen.
Natürlich habe man auch in diesem Jahr im Haushalt nicht alle Wünsche berücksichtigen können, aber es sei gelungen, die wesentlichen zu finanzieren. Im Februar sei die Vergabe der Sanierung der Außenwand am denkmalgeschützten Feuerwehrgebäude in Sindolsheim, der ehemaligen Schafscheune, erfolgt, wo dann rund 70.000 Euro im Untergrund "vergraben worden" seien. Im künftigen Wohnbaugebiet "Drei Morgen" in Rosenberg habe man Anfang Dezember das letzte Grundstück erwerben können, sodass nun eine Erschließung möglich sei.
Ende März habe der Gemeinderat beschlossen, mit einer finanziellen Beteiligung der Gemeinde den Weg zum Neubau des evangelischen Gemeindehauses in Hirschlanden zu ebnen. Die Bebauungsplanverfahren der Gewerbeflächen in Sindolsheim seien im Verlauf des Jahres weitergeführt worden, wobei für den Bereich "Mühlgärten" leider ein Umlegungsverfahren notwendig geworden sei.
Als höchst komplexe Baumaßnahme bezeichnete der Bürgermeister das Großprojekt "Ausbau der Ortsdurchfahrt Rosenberg", mit dem im Spätsommer begonnen wurde. Die Vergabesumme belaufe sich auf 1 425.000 Euro. Baar erinnerte in seinem Rückblick auch an den schweren Unfall, der sich am 30. Juli auf dem Rosenberger Bahnübergang ereignet hat. Bei der Kollision zwischen einem Zug und einem landwirtschaftlichen Fahrzeug seien Personen gottlob nur leicht verletzt worden. Das Rote Kreuz und die Feuerwehr hätten auch in diesem Fall großartige Einsatzbereitschaft unter Beweis gestellt.
Ende September habe der Gemeinderat fast einstimmig beschlossen, den leer stehenden Einkaufsmarkt in Rosenberg zu erwerben und so einen wichtigen Infrastrukturbaustein zu sichern. Auf der derzeitigen Suche nach einem Betreiber sei man, so Baar, sehr zuversichtlich.
Der von der Hirschlander Feuerwehr beantragte Anbau an das Feuerwehrgerätehaus sei, so Baar, vom Gemeinderat aus guten Gründen vertagt worden. Mittlerweile mehrten sich aus den Reihen der Feuerwehr die Stimmen, die den Neubau eines zentralen Feuerwehrgebäudes für die Gesamtgemeinde vorschlagen. Ob dies aufgrund der Größe der Gemeinde zulässig ist, werde derzeit geprüft.
Weiter erinnerte der Bürgermeister an die Verabschiedung von Pfarrerin Angelika Schulze nach Rastatt. Die evangelische Kirchengemeinden Sindolsheim und Rosenberg hätten eine hervorragende Predigerin verloren.
Die Mehrzweckhalle Sindolsheim habe dank der Initiative von Ortsvorsteher Jürgen Fuchs einen von der Gemeinde finanzierten behindertengerechten Zugang erhalten, und zum Jahresende erfolge die Anbindung der Ortsteile Bronn-acker und Rosenberg ans schnelle Internet, wofür die Gemeinde im Rahmen des Breitbandausbaus im Kreis 104.000 Euro bereitgestellt habe.
Wie Baar weiter informierte, befinden sich die in Rosenberg lebenden Flüchtlinge mittlerweile alle in der sogenannten Anschlussunterbringung, was bedeute, dass die Gemeinde dafür zuständig sei. Das Wohnhaus, in dem die Flüchtlingsfamilien untergebracht sind, sei von der Gemeinde angemietet worden, sodass kein Wohnungswechsel notwendig gewesen sei.
In diesem Zusammenhang dankte Baar nicht nur den Flüchtlingshelfern, sondern allen ehrenamtlich in der Gemeinde Tätigen. Vieles sei nur möglich, weil Bürgerinnen und Bürger anpackten und mithelfen. Der Dank Baars galt auch den beiden Bürgermeisterstellvertretern Gerd Gräupl und Susanne Grimm sowie den Mitarbeitern in der Verwaltung, im Bauhof und in der "Verlässlichen Grundschule", die durch ihre mit Engagement und Zuverlässigkeit geleistete Arbeit dazu beigetragen haben, dass man am zum Jahresende mit großer Freude feststellen könne, dass die Gemeinde in 2017 wieder ein gutes Stück vorangekommen sei.