Autorin Anne Grießer vor dem Blutschrein in der Walldürner Basilika. Foto: R. Busch
Von Rüdiger Busch
Walldürn. Mit ihrem historischen Roman "Das Heilige Blut" hat die gebürtige Walldürnerin den bundesweiten Bekanntheitsgrad ihrer Heimatstadt gesteigert und der Wallfahrt ein literarisches Denkmal gesetzt. Nun kommt Anne Grießer, die als Autorin und Krimi-Entertainerin in Freiburg lebt, auf Einladung der Frankenlandschule zu einer Lesung nach Walldürn und zwar am Mittwoch, 4. Februar, um 19.30 Uhr im "Haus der offenen Tür". Die RNZ hat mit ihr über den Erfolg von "Das Heilige Blut" und künftige Pläne gesprochen.
Zehn Monate sind seit dem Erscheinen Ihres Wallfahrtsromans "Das Heilige Blut" vergangen. Wie waren die Reaktionen?
Der Roman stieß auf ein erfreulich großes Interesse - und das nicht nur in Walldürn. Ich habe viele nette Zuschriften bekommen und mich sehr gefreut, dass einige Leser die Lektüre zum Anlass genommen haben, sich auch intensiver mit der Geschichte der Region und der Wallfahrt auseinanderzusetzen. Eine Leserin aus Österreich schrieb mir sogar, das Buch habe sie so neugierig gemacht, dass sie Walldürn nun gerne einmal besuchen möchte. Ja, so soll es sein!
Schreiben Sie schon an einem Nachfolger, oder haben Sie ein anderes Projekt gestartet?
Es wird einen weiteren historischen Walldürn-Roman geben, so viel sei verraten, aber er wird keine direkte Fortsetzung von "Das Heilige Blut" sein, sondern in eine andere Zeit führen. Und er ist nicht vor 2017 zu erwarten! Derzeit arbeite ich als Mitautorin und Herausgeberin an einer Kurzkrimi-Sammlung, bei der badische Kochrezepte im Mittelpunkt stehen. Kurzgeschichten sind die literarische Gattung, die mir neben Roman und Theaterstück am meisten am Herzen liegt.
Was sind Ihre aktuellen Bühnen-Projekte?
Im Spätherbst hatte der - nicht ganz bierernste - Bierkrimi "Hopfen & Totschlag" in der Freiburger Brauerei Ganter Premiere. Er stammt aus meiner Feder, wurde von meiner Kollegin Annette Dressel inszeniert, und wir beide treiben nun auch in den denkmalgeschützten Räumen der Brauerei als liebeskranker Geist und verhuschte Psychologin unser Unwesen. Das Stück hat sich in Freiburg schnell zum Geheimtipp entwickelt und bereitet uns viel Freude.
Nun folgen Sie einer Einladung Ihrer früheren Schule zu einer Lesung nach Walldürn. Kommen der Krimi-Autorin mörderische Einfälle, wenn sie an ihre Zeit an der Frankenlandschule zurückdenkt oder überwiegen die positiven Erinnerungen?
Ich habe mich sehr über die Einladung der Frankenlandschule gefreut und hege keinerlei Mordgelüste! Ganz im Gegenteil, an meine Zeit am WG Walldürn erinnere ich mich wirklich gerne, und ich finde es schön, alte Klassenkameraden - und ganz besonders auch Lehrer - wiederzutreffen.
Auf was dürfen sich die Gäste der Lesung freuen?
Ich werde ich einige beliebte Passagen aus dem "Heiligen Blut" lesen, außerdem zwei abgeschlossene Kurzgeschichten. Mal ernst, mal heiter - da ist für jeden etwas dabei. Und wie immer freue ich mich auf Fragen und auf anregende Gespräche mit dem Publikum!
Info: Karten für die Lesung mit Anne Grießer am 4. Februar sind erhältlich im Bücherladen am Alten Rathaus oder bei der Tourist Information und an der Abendkasse.