Walldürn. (Sti.) Toben, klettern, spielen, balancieren, hüpfen, tasten und tanzen - die neu gestaltete Bewegungslandschaft im vorderen Bereich des Schulhofs der Grundschule Walldürn soll es den Kindern ermöglichen, ihren Spaß an der Bewegung auszuleben. Ob "Spinnhöhle", "Verrückter Dschungel", "Bambusnetz" oder "Tausendfüßler": die Schüler nutzen die neuen Spielgeräte bereits intensiv. Anlässlich der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts feierten sie nun gemeinsam mit der Schulleitung, Eltern, Planern und zahlreichen Ehrengästen ein Einweihungsfest mit abwechslungsreichem Programm.
Nach einem Liedvortrag des Grundschulchors (Leitung: Katharina Schlenker erklärte Rektorin Christina Scheuermann, dass die Grundschule als zertifizierte "bewegungsfreundliche Schule" stetige Bewegungsförderung als umfassendes Prinzip einsetzt - auch in den Pausen. Die Idee sei gewesen, den Schulhof so neu zu gestalten, dass die Bewegungslandschaft geschickt verschiedene Bewegungsarten wie das Klettern, Hangeln und Balancieren miteinander verbindet. Die originellen Streckenabschnitte würden Konzentration und Ausdauer trainieren und mit Balancier- und Handelementen spielerisch für ausreichend Bewegung sorgen. Außerdem solle die gegenseitige Rücksichtnahme gefördert und soziale Kompetenzen ausgebaut werden.
Nach einem weiteren Liedvortrag des Grundschulchors richtete Bürgermeister Markus Günther einige Worte an die Anwesenden. In der Schule, so heiße es allgemein, beginne der Ernst des Lebens. Allerdings müsse Ernst - im Leben ebenso wie in der Schule - keineswegs Pflichtfach sein. Es dürfe, ja es solle sogar, immer wieder zur Erholung, Entspannung und aus Gründen der Abwechslung stets auch ein wenig Fröhlichkeit aufkommen - im Unterricht, vor allem aber in der Pause. Bisher habe es an der Walldürner Grundschule einen Pausenhof gegeben, für den die Bezeichnung "Abstellplatz für Schüler" sicherlich oftmals treffender gewesen wäre. Einer Initiative von Eltern, Lehrern und Schülern sei es nun zu verdanken, dass ein Prozess des Umdenkens und der Neuorientierung eingesetzt habe. Allen Beteiligten - darunter dem Förderverein, der Schulleiterin, dem Architekten Thomas Link sowie allen Sponsoren und Helfern - sprach er deshalb seinen Dank aus. Das erzielte Ergebnis könne sich in doppeltem Sinne sehen lassen: "ein tolles Gemeinschaftsprojekt, das auch wirklich sehenswert ist". Ob die Schule damit mehr Spaß mache, sei allerdings dahingestellt, scherzte der Bürgermeister abschließend.
Weiteren Grußworten - von Architekt Thomas Link, dem Elternbeiratsvorsitzenden Claus Bödigheimer und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins, Markus Baumann - folgte eine Aufführung der Tanz-AG (Leitung: Lena Miller). Anschließend weihten und segneten Stadtpfarrer Pater Josef Bregula und der evangelische Gemeindepfarrer Karl Kreß gemeinsam die Bewegungslandschaft. Dann übereichte Schulleiterin Scheuermann dem Architekten Thomas Link in Anerkennung für dessen ehrenamtliche Planungstätigkeit ein gerahmtes Foto des Schulhofs, unterschrieben von allen 276 Grundschülern.
Im Anschluss luden 13 auf dem Schulhof und in den einzelnen Klassenzimmern aufgebaute Bewegungsstationen der ersten bis vierten Klassen unter dem Motto "Bewegung, Spiel und Spaß" zum Ausprobieren ein. Der Elternbeirat und der Förderverein bewirteten unterdessen in der Turnhalle Keimstraße.
Anfang Mai hatten die Arbeiten am ersten Bauabschnitt begonnen. Die Firma Alfred Link Hoch- und Tiefbau hob den bisherigen Bodenbelag aus, am 10. Mai folgte der offizielle Spatenstich für die Gesamtbaumaßnahme. Zwischenzeitlich sind die Baumaßnahmen für den im rechten und mittleren vorderen Schulhofbereich abgeschlossen. Die Gesamtkosten des ersten Bauabschnitts belaufen sich auf rund 57.000 Euro brutto.