Die Eine-Welt-Gruppe verkaufte fair gehandelte Produkte. Foto: Kreutzer
Von Stefan Zeeh
Hirschberg-Leutershausen. Jubiläum und Premiere zugleich war am Sonntag der "Tag der Einwohner", der erstmals verknüpft mit einem Tag der offenen Tür im Hirschberger Rathaus stattfand. Dabei gab es ein buntes Programm mit Beiträgen der Großsachsener und Leutershausener Grundschulchöre sowie Informationsinseln zu Bauprojekten, der Arbeit einzelner Ämter und ehrenamtlicher Gruppen. Anlass bot das 25-jährige Bestehen des Verwaltungssitzes, der "genau vor 9325 Tagen" eingeweiht wurde, wie Bürgermeister Manuel Just bei der Begrüßung der Gäste im Bürgersaal sagte.
Das Forstamt informierte über den Hirschberger Wald. Foto: Kreutzer
Dabei hatte es sich der Gemeinderat vor einem Vierteljahrhundert wahrlich nicht leicht gemacht, den richtigen Platz für das neue Rathaus zu finden. Verschiedene Standorte standen zur Wahl, etwa in der Mozartstraße in Leutershausen oder in der Breitgasse in Großsachsen. Mit dem Standort Großsachsener Straße habe man aber die richtige Entscheidung getroffen, fand Just. Das Rathaus stehe im größeren der beiden Ortsteile, aber in unmittelbarer Nähe zu Großsachsen und nehme so eine Brückenfunktion ein.
Ebenso lobte Just die städtebauliche Struktur: "Schon das Einfügen des Platzes durch die alte Schlossmauer und die beiden Tore als Eintritt auf den Rathausplatz sind ein Charakteristikum des Ortes, welches mit viel Feingefühl und Liebe zum Detail erhalten blieb." Die Gebäude-Form greife die Struktur von Tabakscheunen auf, wobei es sehr funktional sei, wie die vielen Veranstaltungen im Bürgersaal belegten: "Das gesamte Rathaus ist in meinen Augen eines der schönsten in unserer Region."
Dabei hatte sich der Beitrag der Architekten Richter und Friedmann zunächst nicht unter den 40 eingereichten Entwürfen des Wettbewerbs durchgesetzt. Die Jury hatte diesen Entwurf lediglich auf dem zweiten Platz gesehen, doch der Gemeinderat setzte sich darüber hinweg. 7,6 Millionen D-Mark kostete das Rathaus, dessen Bau im August 1991 begann. Weitere Veränderungen an dem Gebäude, wie etwa der später hinzugekommene Glockenturm, verursachten im Laufe der letzten 25 Jahre weitere 1,7 Millionen Euro an Kosten, wobei ein Wunsch der Mitarbeiter unerfüllt blieb: Eine Klimaanlage wird vor allem an heißen Sommertagen vermisst.
Die Chöre der Grundschulen in Großsachsen und Leutershausen sangen. Foto: Kreutzer
Wie sich das Rathaus aus Sicht der Schüler der Martin-Stöhr-Schule und der Grundschule Großsachsen darstellt, zeigten deren Zeichnungen an Stellwänden im Bürgersaal. Da wechselten sich weihnachtlich angehauchte Darstellungen des Rathauses im Schnee mit detaillierten Zeichnungen der Gebäude-Form und der charakteristischen Fensterzeilen ab.
Mit Blick auf den Einwohnertag ging Just auf die bauliche Tätigkeit der vergangenen Monate in der Gemeinde ein. Der Bau des Skulpturengartens an der Alten Villa begann, die Arbeiten in der Großsachsener Straße und der Eichendorffstraße wurden endlich abgeschlossen, wie auch die Sanierung der Martin-Stöhr-Schule und des Spielplatzes in der Herbert-Kunkel-Straße. Zudem sind die Planungen für den Neubau des evangelischen Kindergartens weit fortgeschritten.
In Zukunft gibt es in der Gemeinde aber noch genug zu tun. Just nannte etwa den Bau von bezahlbaren Wohnungen oder die Sanierung der beiden Großsporthallen. Beide Themen werde er in seiner Amtszeit noch anschieben, da er mindestens noch bis zum Frühjahr 2019 in Hirschberg bleibe.