Rathaus Edingen-Neckarhausen. Foto: Reinhard Lask
Edingen-Neckarhausen. (nip) Für eine mehrgruppige Kindertagesstätte ist das gemeindeeigene Grundstück "Hinter der Kirche" mit knapp 2000 Quadratmetern zu klein, obwohl es bisher dafür bestimmt war. "Die Überlegung ist jetzt, was wir daraus machen", sagte Bürgermeister Simon Michler im Seniorenausschuss. Aufgrund der vorhandenen Strukturen, besonders wegen des benachbarten Edi-Wohnparks, könnte sich die Gemeinde vorstellen, dort ein Wohnmodell für Senioren zu errichten, was nach Änderung des Bebauungsplans möglich wäre. Zurzeit befinden sich auf dem Grundstück 24 kostenlose öffentliche Parkplätze, die erhalten bleiben sollen.
Mit dem Unternehmen Diringer und Scheidel, dem DRK-Kreisverband Mannheim und dem Mannheimer Unternehmen Pro Concept stellten drei Interessenten im Seniorenausschuss erste Ideen und Entwürfe zur Verwertung des Areals vor. Für Diringer und Scheidel wäre das Modell "Mehrgenerationenwohnen" nach dem Bau des Edi-Wohnparks und der Einrichtung "Service Wohnen" der dritte Baustein in diesem Gebiet. Eberhard Klass erläuterte die Planskizzen: Gedacht sei an ein dreigeschossiges Gebäude mit neun Seniorenwohnungen, einer Senioren-Wohngemeinschaft als Appartement für vier Personen, die sich Wohnzimmer, Küche und Bad teilen, sowie die Errichtung von acht konventionellen Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen auch für Familien. Die Zahl der Stellplätze könne man sogar auf 28 erhöhen.
Klass unterstrich die Synergien mit der benachbarten Pflegeeinrichtung. Das Mehrgenerationenhaus ermögliche Senioren eigenständiges Wohnen und zubuchbare Pflege- und Serviceleistungen.
Im Gegensatz zu den beiden anderen Interessenten setzt der DRK-Kreisverband Mannheim nicht auf Eigentumswohnungen als Kapitalanlage, sondern auf Mietwohnungen. "Es ist uns lieber, Wohnungen im Bestand zu halten", erklärte Geschäftsführerin Christiane Springer. Ihr Vortrag konzentrierte sich vor allem auf Inhalte, weniger auf konkrete Baupläne. "Wir haben ein Grundkonzept und jede Menge Bausteine. Wir sehen uns an, was Ihr Bedarf ist und entwickeln das im gemeinschaftlichen Prozess", sagte Springer. Eine Beratungs- und Begegnungsstätte sei möglich, darum gruppiert 24 Wohnungen, davon sechs für betreutes Wohnen.
Die Frage von Gemeinderat Dietrich Herold (UBL-FDP/FWV), ob eine kleine Kinderkrippe integriert werden könnte, bejahten die Interessenten. Die Option, Einheimische bei der Vergabe von Wohnungen zu bevorzugen, sei eingeschränkt möglich. Springer sagte, dem DRK sei vor allem der Inhalt einer Quartiersentwicklung wichtig, wobei das Grundstück "großen Charme" habe. "Beide Vorträge würden sich wunderbar ergänzen – es sieht so aus, als ob wir ein Grundstück zu wenig hätten", sagte Herold.
Einzelgemeinderat Ulf Wacker meinte, man könne sich für eine der Varianten entscheiden, ohne die andere preiszugeben. Dafür müsste man nur rechtzeitig nach einer geeigneten Fläche suchen. Eine Option wäre etwa das Baugebiet "Neckarhausen-Nord".
Für Pro Concept Mannheim erklärte Awes Khan: "Wir sind Entwickler und holen uns entsprechende Berater, Architekten und Betreiber dazu." Mit der Gemeinde werde man zunächst analysieren, was am Ort fehle. Architekt Jürgen Löffler meinte, Pro Concept könne "Hinter der Kirche" rund 40 Wohnungen um eine "Begegnungszone" herum gruppieren.
Inhaltlich geht das Ganze nun zunächst in die Fraktionen. Im ersten Halbjahr soll eine Entscheidung fallen, in welche Richtung es geht. "In diesem Jahr wird es wohl eher noch keinen Spatenstich geben", sagte Michler.