Dietrich Herold und Silke Buschulte-Ding (beide FDP) flankieren Revierleiter Peter Oechsler. Foto: Hofmann
Edingen-Neckarhausen. (joho) "Das ist heute keine Massenveranstaltung, obwohl das Thema mehr Beachtung verdient hätte", stellte Dietrich Herold in seiner Begrüßung zu einer aktuellen "Liberalen Runde" fest. Themen des Abends waren die Kriminalitätsentwicklung in Edingen-Neckarhausen und Umgebung sowie spezifische Fragen zur Sicherheit. Zu der Veranstaltung hatte der FDP-Ortsverband Edingen-Neckarhausen in den Bürgersaal des Rathauses geladen.
"Müssen wir uns Sorgen machen oder können wir dankbar und zufrieden sein?", stellte der Ortsverbandsvorsitzende in den Raum. Um dies zu klären und einer eventuell gefühlten Lage statistisch belastbare Fakten gegenüber zu stellen, hatten die Freien Demokraten Polizeirat Peter Oechsler, Leiter des Polizeireviers Ladenburg, eingeladen. Dieser hatte zuvor bereits dem Gemeinderat die Kriminalitätsentwicklung in Edingen-Neckarhausen und Umgebung vorgestellt. Und was der Schutzmann dann präsentierte, war zunächst wenig erfreulich.
So sei in der Neckargemeinde Straßenkriminalität wie Diebstahl und Sachbeschädigung - entgegen des Landestrends (neun Prozent) - von 133 auf 186 Fälle um fast 40 Prozent in die Höhe geschnellt. Die Aufklärungsquote sei hier allerdings um mehr als drei auf 12,8 Prozent gestiegen. Um genau ein Drittel hingegen seien die Gewaltdelikte wie Raub und Körperverletzung zurückgegangen. Die Fälle hätten von den Beamten zu 80 Prozent aufgeklärt werden können.
Sorgen würden die um über 40 Prozent angestiegenen Wohnungseinbrüche bereiten. In diesem Bereich sei zudem die Aufklärungsquote auf Null zurückgegangen. Hier seien zumeist Banden tätig, denen man mit computergestützten Verfahren zu Leibe rücken wolle. Hier könne die Polizei schnell reagieren und die Präsenz vor Ort erhöhen. Sorgenkind bleibe die Rauschgiftkriminalität mit einem Anstieg um nahezu 300 Prozent und rückläufiger Aufklärungsquote, so Oechsler. Der Polizeibeamte äußerte sich abschließend auch zu einer "Besonderheit in Edingen-Neckarhausen" - der Wohnanlage für Geflüchtete "Am Nußbaum". "Ich kann sagen, dass die Wohnanlage absolut unauffällig ist und auch nicht verwahrlost. Alles läuft gut", stellte der Polizeichef klar. In zwölf Monaten habe es dort lediglich acht Vorfälle gegeben, darunter Sachbeschädigung, Streitigkeiten, Aufenthaltsermittlung, Betrug an einem dort Wohnhaften und kindlicher Unfug. Geäußerten Wahrnehmungen von Prostitution und mangelndem Respekt gegenüber Beamten trat Oechsler entschieden entgegen.
Dies sei erfreulich zu hören, konstatierte Herold auch hinsichtlich des Einsatzes der vielen ehrenamtlichen Helfer. Erleichtert zeigte sich nach den Ausführungen des Ladenburger Polizeichefs auch Silke Buschulte-Ding: "Wir können uns in Edingen-Neckarhausen und Ladenburg sicher fühlen."