"Slippery Slope" - Das dünne Eis der Debatten

Mannheim. (RNZ) Wer darf hier eigentlich noch was sagen? Mit viel Witz und Scharfsinn nehmen sich Yael Ronen und Shlomo Shaban in "Slippery Slope" die großen Fragen unserer Zeit vor, kein Thema ist zu komplex für das neue Stück des Nationaltheaters. Die satirische Revue wirft Political Correctness, kulturelle Aneignung und Cancel Culture in die Waagschale, immer unterhaltsam, nie dozierend.

Im Mittelpunkt von "Slippery Slope" steht das Comeback-Konzert des einst gefeierten Musikers Gustav Gundesson, der wegen Machtmissbrauchs "gecancelt" wurde. Nun kehrt er zurück, gemeinsam mit Rivalinnen und Weggefährtinnen, die ihm mit ihrer eigenen Version der Geschichte jedoch selbst die Show stehlen wollen. Zwischen Klischees, politischer (Un-)Correctness und der Dynamik öffentlicher Empörung entsteht ein temporeicher Theaterabend, in dem Skandale kippen, Wahrheiten bröckeln und alles nur "fast" wahr zu sein scheint.

"Es ist eine Satire auf diese Kultur, wo alle starke Überzeugungen besitzen, sich aber gegenseitig nicht zuhören, sondern nur so laut wie möglich ihre subjektive Meinung sagen", erklärt Regisseurin Anaïs Durand-Mauptit.

Musik und Show-Biz stehen auch visuell im Zentrum: Auf einer eigenen Bühne werden die Live-Musikerinnen Sophia Günst und Angela Frontera zum rhythmischen Herzstück der Satire. Die Musik – am Nationaltheater erstmalig aufgeführt mit deutschen Songtexten – trägt den gesamten Abend, wird zur Mitspielerin und kommentiert das Geschehen.

Die satirische Revue über den Wunsch nach einfachen Wahrheiten wurde 2022 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und kommt jetzt in einer Inszenierung von Anaïs Durand-Mauptit auf die Bühne des Alten Kino Franklin, Abraham-Lincoln-Allee 1. Premiere feiert "Slippery Slope" am Freitag, 7. November, um 19.30 Uhr, anschließend läuft das Stück bis Ende des Jahres.

Info: Karten für alle Vorführungen online unter www.nationaltheater-mannheim.de.