Bayreuth

200 Millionen werden in Wagners Festspielhaus investiert

Die Renovierungsarbeiten auf dem Bayreuther Grünen Hügel sollen fünf Jahre dauern.

04.08.2022 UPDATE: 04.08.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden
Tempel der Hochkultur auf dem Grünen Hügel in Bayreuth: Die umfassende Sanierung des Bayreuther Festspielhauses hat schon vor längerer Zeit begonnen: Nun wurden weitere Mittel für die nächste Etappe bewilligt. Foto: Daniel Vogl

Von Claus-Peter Bach

Bayreuth. In den nächsten fünf Jahren soll das Festspielhaus in Bayreuth bei laufendem Betrieb grundlegend renoviert werden, wofür rund 200 Millionen Euro veranschlagt wurden. Umfangreiche Maßnahmen wurden bereits in den vergangenen Jahren vorbereitet.

Wie der Vorsitzende Gerhard Freiherr von Waldenfels (77) bei der Mitgliederversammlung der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth (GFB), einem 1949 gegründeten Förderverein und Mitgesellschafter der Richard-Wagner-Festspiele, mitteilte, sei die Renovierung alleinige Angelegenheit der anderen Gesellschafter, also der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaates Bayern. "Wir können uns daran nicht beteiligen", sagte von Waldenfels. Der ehemalige bayerische Finanzminister und Präsident des Deutschen Tennis-Bundes (DTB) setzte hinter die Investitionssumme außerdem ein kleines Fragezeichen, was angesichts der Zustände in der Bauwirtschaft angemessen erscheint.

Die GBF und ihre 4768 Mitglieder (plus 10) haben die Bayreuther Festspiele im Jahr 2021 mit 5,3 und 2022 mit 4,0 Millionen Euro unterstützt. Da die Einnahmen seit Jahren stagnieren, ist das Vermögen des Vereins auf 4,9 Millionen Euro abgeschmolzen, weshalb von Waldenfels auf die Notwendigkeit einer Beitragserhöhung ab 2023 hinwies. Ihm schwebt ein Jahresbeitrag in Höhe von 300 Euro (gegenwärtig: 205 Euro) vor.

Festspielleiterin Katharina Wagner nahm fröhlich, aber vorsichtshalber mit Gesichtsmaske an der sehr gut besuchten Mitgliederversammlung teil und danke den "Freunden" für die Unterstützung, die sich seit der Vereinsgründung auf inzwischen gut 150 Millionen Euro beläuft. Wagner betonte, dass die Coronavirus-Pandemie für die Festspiele nicht beendet sei. "Wir haben inzwischen 98 Infektionen, 22 Mitarbeitende sind gegenwärtig erkrankt", verdeutlichte die Urenkelin Richard Wagners den Ernst der Lage.

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In einer lebhaften Diskussion gingen die Mitglieder der Frage nach, wer in der "Walküre" des Regisseurs Valentin Schwarz Siegfrieds Vater sein könnte. Fest steht nur: Siegmund – wie vom Komponisten erdacht – ist es nicht, denn Sieglinde erscheint schon zu Beginn des ersten Aufzugs in hochschwangerem Zustand auf der Bühne. Schwarz verriet nur so viel: "Lise Davidson ist jedenfalls nicht schwanger."

Die Mitgliederversammlung wählte den 33-jährigen, in Tokio für das Bankhaus Metzler tätigen Hiroki Wiesheu in das Kuratorium. Der ehemalige Betriebswirtschaftsstudent der Uni Mannheim und hessische Juniorenmeister über 100 Meter und im Weitsprung versicherte jedenfalls: "Wenn meine Frau in Kürze ein Kind bekommt, gibt es keine Diskussionen. Ich bin der Vater, ganz sicher!"

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