Der Alan-Pakula-Thriller "Klute" aus dem Jahr 1971, war einer der ersten Filme, die das damals neu gegründete Cinema Quadrat zeigte. Zum 45. Jubiläum zeigt das Kino diesen und andere Klassiker. Foto: Verleih
Von Stefan Otto
Mannheim. Im September 1971 fand die Gründungsversammlung statt, bald darauf startete der Kinobetrieb. Nun feiert das Mannheimer Cinema Quadrat, eines der ältesten Kommunalen Kinos in Deutschland, sein 45-jähriges Bestehen. Mit einem Jubiläumswochenende am 16. und 17. des Monats und einem Jubiläumsprogramm, das gerade begonnen hat.
Vor 50 Jahren wurde das erste Kommunale Kino der Bundesrepublik Deutschland in Essen eröffnet. Duisburg folgte 1970, Mannheim, damit an dritter Stelle, im Jahr darauf. Erklärtes Ziel war es, eine Alternative zum kommerziellen Kinobetrieb zu etablieren, der gerade zu jener Zeit besonders seichte Unterhaltung und Porno-Schnulzen bot.
"Graf Porno hat ausgespielt. Django, Frau Wirtin und der Lümmel von der letzten Bank reißen niemanden mehr vom Stuhl. Deshalb gehen Sie nicht mehr ins Kino, wir auch nicht!" Mit diesem Aufmacher wandten sich engagierte Kinomacher, an ihrer Spitze Fee Vaillant und Hanns Meier, die Organisatoren der Internationalen Filmwoche (heute: Filmfestival Mannheim-Heidelberg), seinerzeit an die Mannheimer Öffentlichkeit.
Der erste Film, den das Cinema Quadrat im Royal-Kino in der Nähe des Hauptbahnhofs zeigte, war der damalige Filmwochen-Preisträger, die sozialkritische argentinische Dokumentation "Der Weg zum Tod des alten Reales" von Gerardo Vallejo. Im September 2016 begeht das Kino, das mittlerweile im Collini-Center ansässig ist, das Jubiläum mit einigen der besten Filme seines Gründungsjahres 1971, als New Hollywood mit unkonventionellen Filmen das US-Kino revolutionierte, als Stanley Kubrick im britischen Exil phantasmagorische Gewaltstudien betrieb, als Steven Spielberg begann und Monsieur Hulot sich verabschiedete.
Info: Den Beginn machte Alan J. Pakulas perfekt inszenierter New Yorker Psychothriller "Klute", der den Charakter des US-Kinos der 1970er Jahre mitbestimmte. (Nochmals am Mittwoch, 7. September, 17.30 Uhr). Ebenfalls in New York spielt William Friedkins meisterlicher Polizei-Thriller "French Connection", der 1971 neue Maßstäbe setzte. Fünf Oscars waren der Lohn. (Freitag/Samstag, 9./10. September, 21.30 Uhr). Zahlreiche weitere Produktionen folgen im Jubiläumsprogramm. Am Geburtstagswochenende vom 16. und 17. September gilt freier Eintritt für eine Podiumsdiskussion mit Cinema-Quadrat-Veteranen (Freitag, 16. September, 19.30 Uhr).