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Zum Welttag des Stotterns

An den Wörtern hängenbleiben

Stottern fängt oft in der Kindheit an. Aber auch manche Erwachsene haben diese Sprachschwierigkeiten. Ein Betroffener erzählt von seiner Schulzeit, was ihm geholfen hat, und wie er heute damit umgeht.

19.10.2025 UPDATE: 19.10.2025 14:38 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden
Welttag des Stotterns
Nicolaus Will stottert seit seiner Kindheit.

Weinheim (dpa) - Die Worte wollen einfach nicht richtig aus dem Mund. Menschen, die stottern, wiederholen beim Sprechen Laute oder Silben. Sie dehnen Wörter oder blockieren mitten im Satz. All das passiert unfreiwillig und kann für Betroffene sehr frustrierend sein. Am 22. Oktober will der Welttag des Stotterns darauf aufmerksam machen.

Beginn in der Kindheit

Unter den Menschen, die stottern, sind mehr Männer als Frauen. Meistens fängt es in der Kindheit an, im Alter von zwei bis sechs Jahren. Oft legt es sich wieder. Man kann mit Fachleuten, die Logopäden genannt werden, daran arbeiten.

 "Das hat bei mir jetzt nicht so angeschlagen, wie es eigentlich gewünscht wäre", sagt Nicolas Will. Er ist 32 Jahre alt und stottern seit seiner Kindheit. Er erinnert sich, dass er sich in der Schulzeit oft nicht getraut hat, etwas im Unterricht zu sagen. Auch wenn er die Antwort wusste, hat er sich nicht gemeldet. "Das kann schon sehr frustrierend sein, und die mündliche Note hat darunter natürlich auch gelitten", erzählt er. Ihm hat Sport geholfen. "Ich habe ein Leben lang Fußball gespielt. Da hat man jetzt auch nicht so viel sprechen müssen", sagt er.

Austausch mit anderen Betroffenen

Heute hat er seine Art zu sprechen als Teil von sich angenommen. Die Menschen in seinem Umfeld kennen ihn so. "Wenn ich etwas nervös bin oder bei fremden Personen, bei vielen Personen, ist es halt dann schon etwas schlimmer", erzählt er. Jeden Tag macht er morgens einige Minuten lang Übungen. Er wiederholt Worte und für ihn schwierige Sätze. Was ihm außerdem hilft, ist der Kontakt zu anderen Stotternden. "Das tut gut, wenn man sich mit Betroffenen austauschen kann", sagt er.

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